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27.02.2018 - DAY 4

Heute ist Horizon Arch Day aka Kissing Dragons. Genau so sehen sie auch aus, wie küssende Drachen. Ein toller Anblick den man nach 2 Stunden Anlaufzeit noch mehr geniest. Hier oben findet man, nur wenige Meilen von Escalante entfernt, totale Einsamkeit. Eine Wanderung zum Genießen.
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die küssenden Drachen sind auch unter dem Namen Horizont Arch bekannt

Kommen wir aber zum Morgen. In unserem Zimmer standen 1 Kingsizebett und ein Sofabett als wir es gestern Abend betraten. Natürlich standen die zwei auch noch heute Morgen im Zimmer. Ich hatte mich gestern geopfert und das Sofabett  in Beschlag genommen. Mein Husten war immer noch unangenehm und deswegen wollte ich keinen meiner beiden Jungs zumuten mit mir in einem Bett zu schlafen. So unkomfortabel das Sofabett auch war, heute Morgen fühlte ich mich tatsächlich besser. Die langen Schlafphasen gestern hatten nicht dazu geführt in der Nacht nicht schlafen zu können. Im Gegenteil, ich schlief wie in Abrahams Schoß und fühlte mich hervorragend. Beim Frühstück konnte ich ihnen eröffnen heute auf jeden Fall die Wanderung mit zu machen. Ich glaube sie freuten sich tatsächlich darüber, auch wenn ich sie etwas einbremsen würde.
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Es war eiskalt als wir den Trailhead erreichten. Die Wasserpfützen waren noch alle zugefroren. Einen offiziellen Trailhead gibt es übrigens nicht. Man stellt sein Fahrzeug seitlich im Coal Bed Canyon ab und hofft inbrünstig, es möge doch bitte bei der Rückkehr noch da stehen. Was es sicher auch tun wird, außer eine Flashflood würde durch den Canyon schieben. Dann allerdings hast du eh andere Probleme als das Mietauto. Keine Angst, eine Flashflood war heute nicht zu erwarten. Es war strahlend blauer Himmel und in keine Richtung standen Regenwolken am Himmel.
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einsam stand unser Chevy am Trailhead bzw. im Flußbett

Man läuft erst eine alte Jeeproad entlang die in einem Bachbett mündet. Dann ging es in dem Bachbett entlang. Mal mit mehr Sand, dann wieder weniger. Heute Morgen war es, wie gesagt, noch eiskalt und die Bewegung tat gut. Irgendwann verlässt du dann das Bachbett und es geht kerzengerade den Berg hinauf.
 
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die Stelle, an der es aus dem Bachbett heraus, den Berg hoch geht

Jetzt kommt der etwas anstrengende Teil der Wanderung. Einen Weg gibt es hier nicht und du musst ein paar Steinstufen überwinden. Nichts weltbewegendes oder gefährliches, aber der Weg hinauf will gesucht werden.
 
Dann plötzlich, wenn du oben bist, stehst du vor dem Arch. Ein sagenhafter Anblick und all die Mühen wert, die du auf dich genommen hast. Ich war letztes Jahr mit meiner Frau das erste Mal hier, aber auch heute zum zweiten Mal bin ich nicht weniger fasziniert. Auch der Blick von hier oben auf das Aquarius Plateau ist sagenhaft.
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Wir genossen den Platz, packten unsere Rucksäcke aus und machten das, was wir am allerbesten können. Wir machten Brotzeit am Gipfel. Es gibt nichts schöneres. Wenn es jemand interessiert, mein Husten war zwar vorhanden, aber lange nicht so schlimm wie gestern und auch die körperliche Anstrengung machte mir im Grunde nichts aus. Ich würde sagen, gestern hatte ich alles richtig gemacht und meinem Körper viel Schlaf zugeführt.  Vielleicht war ich auch deshalb so glücklich. Die Angst der Urlaub würde von einer Grippe überschattet, schien hier und jetzt unbegründet zu sein.
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die küssenden Drachen aus einer anderen Position fotografiert

Auf dem Rückweg waren wir alle drei richtig euphorisiert. Wir redeten und redeten, bis wir am Ende der Wanderung wieder vor unserem Auto standen. Die Zeit verging wie im Flug, trotz der fast 5 Stunden auf Achse. Aber natürlich war noch nicht der Tag zu Ende. Wir hatten Hunger und heute wollten wir, wie echte Männer das so machen, unser Fleisch über dem selbst entfachten Feuer braten. Wir fuhren die Hole in the Rock Road bis zum Devils Garden und nahmen einen der dort vorhandenen Grills in Beschlag.
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Egal wie die Burger auch aussahen oder wie schwarz die Würstchen auch waren, nichts hätte in diesem Moment besser geschmeckt. Am Horizont ging die Sonne langsam unter und zauberte in den Devils Garden eine feurige Stimmung.

bevor wir aber grillten, nochmals einen Blick vom Arch aus auf die Umgebung

wie sagt man so schön, der Hunger treibt´s nei (hinein)

Für den morgigen Tag hatten wir die Wanderung zum Phipps Arch vorgesehen. Auch diese Wanderung habe ich mit meiner Frau schon unternommen. Allerdings wollte ich dieses Mal den Ausgangspunkt ändern. Das letzte Mal starteten wir vom Trailhead aus unten am Escalante River, kurz hinter der Brücke. Dieser Weg hat den Nachteil, mehrere Passagen zu haben die durch bzw. im Escalante River entlang führten. Im letzten Jahr waren wir einfach 2 Wochen später dran und das Wetter etwas wärmer. Dieses Jahr war nicht nur die Temperatur niedriger, auch die Wasserpegel waren aufgrund eines sehr nassen Januars und Februars recht hoch.
 
Ich hatte im Hinterkopf, irgendwo von einem Alternativweg gelesen zu haben. Später im Hotel mit WLAN würde ich mich dann auf die Suche machen. Der Phipps Arch wollte morgen erobert werden. Irgendwie. Nasse Füsse wollte ich mir allerdings keine holen. Hätte ja noch gefehlt mit meinem Husten. Obwohl, irgendetwas sagte mir, das schlimmste war überstanden.
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Sonnenuntergangsstimmung am Devils Garden

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