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12.03.2018 - DAY 17

Der Wecker heute Morgen machte mir nicht sehr viel aus. Erstens musste ich nicht unbedingt aufstehen, aber ich tat es trotzdem freiwillig und zweitens hatte ich ja genügend Schlaf diese Nacht gehabt. Im Gegensatz zu meinen Jungs, die ziemlich in den Seilen hingen. Aber nichts da, raus aus den Federn. Wir sind ja nicht zum Spaß hier oder vielleicht doch? Auf jeden Fall gibt es diesen Spaß nur, wenn ihr jetzt aufsteht.
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Wir hatten gestern noch entschieden heute Morgen Frühstücken zu gehen. Gegenüber dem Eingang in den Park gab es sowohl einen Dennys als auch einen Ihop. Wir entschieden uns für den Ihop, der auch schon so früh am Morgen recht gut besucht war. Heute war die Essensgrundlage um ein vielfaches besser als gestern.
Ich verabschiedete meine Jungs und sie liefen in Richtung Disneylandeingang. Ich dagegen ging wieder zurück ins Motel und plante meinen Tag.
 
Was könnte man in Los Angeles so anstellen? Den ganzen Tag im Zimmer verbringen wollte ich definitiv nicht. Wäre ja schade, obwohl müde genug wäre ich schon wieder gewesen. Aber nichts da, ich machte mich reisefertig und peilte den Pazifik an. Am Pazifik gibt es immer etwas zu sehen. Ich ließ mich treiben.
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Als erstes Ziel steuerte ich Long Beach an und kämpfte mich dann über diverse Beaches bis Dockweiler Beach vor. Dockweiler Beach ist etwas für Planespotter und ich schaue gern Flugzeuge beim Fliegen zu. Heute war es allerdings ziemlich neblig und deswegen hörte man die Flugzeuge zwar ziemlich gut, sehen konnte man sie aber kaum. Dafür bekam man allerhand sonstiges zu sehen.
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interessantes Radfahrtrikot. Der String vorne war übrigens nur marginal größer...

Mann oh Mann, da bekam man auch Sachen zu sehen, die man besser nicht gesehen hätte. Nach ein paar Kilometern laufen am Strand habe ich dann wieder in meinem Auto Platz genommen und mir so gedacht, warum fährst du nicht ein wenig Häuser von Prominenten gucken. Also auf nach Beverly Hills. Blöderweise habe ich davon keine Fotos gemacht bzw. das habe ich mit voller Absicht gemacht. Erstens wollte ich nicht aus dem Auto heraus fahrend fotografieren und zweitens hatte ich einfach Lust, alles einmal ohne Zwang unbedingt fotografieren zu müssen, auf mich einwirken zu lassen.
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keine Fotos von Beverly Hills, dafür ein paar Strandfotos

Das Fazit der Tour quer durch Beverly Hills und West Hollywood, hier gibt es tolle Häuser, es gibt verdammt reiche Menschen auf dieser Welt und ich bin keinem neidisch. Hier in den Bergen möchte ich nicht wohnen, nicht um alles in der Welt.
 
Da gibt es natürlich traumhafte Häuser, keine Frage. Aber wenn du irgendwohin willst oder musst, egal in welche Richtung, du musst immer durch die Stadt durch und diese Stadt bedeutet Stau. Kilometerlanger Stau und dieser Stau ist so richtig durch und durch kommunistisch, denn alle sind gleich. Im Stau gibt es kein arm und reich. Stehen tun sie am Ende alle und schneller kommst du auch mit viel Geld und einem tollen Auto nicht voran.
 
Vielleicht stimmt das mit dem nicht neidisch sein nicht so ganz. Ich gebe zu, auch ich bin nicht ganz frei davon, aber trotzdem würde ich lieber das Geld einiger Herrschaften auf dem Konto haben und dafür irgendwo richtig im Grünen Leben und wohnen, z.B. auf einer Farm in - egal wo. Aber Schluss mit den Träumereien, ich bin weder Filmstar noch wohne ich in Los Angeles. Dafür aber im Grünen und in der Nähe vieler Farmen, die man allerdings hier Bauernhof nennt. Ist auch nicht immer schön, vor allem wenn im Frühjahr die Kühe wieder auf die Weide getrieben werden und man mit dem Auto durch die Hinterlassenschaften fahren muss. Die spritzen dann so richtig schön bis - Okay lassen wir das.
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Mir auf jeden Fall machte die Fahrt quer durch LA unheimlichen Spaß. LA ist irgendwie auch nur ein Dorf und dabei so intelligent angelegt, wie das halt in Amerika so ist. Es gibt Straßen in West-Ost Richtung und in Nord-Süd Richtung. Das Ganze durchzogen mit der ein oder anderen Interstate. So richtig verfahren kann man sich gar nicht. Irgendwie kommt man immer dahin, wo man hin will. Geb mir noch 2 oder 3 Tage in LA und ich kann als Taxifahrer anheuern.
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nicht wundern, Bild steht nur symbolisch für den folgenden Text

Gegen späteren Nachmittag traf ich wieder im Motel ein und hatte einen anständigen Hunger. Mir kam die Idee ich könnte doch meine Jungs mal kurz an-Whatsappen um zu fragen, ob sie vielleicht Zeit finden würden mit ihrem alten Dad vor den Toren des Parks im Dennys einen kleinen oder größeren Snack zu sich zu nehmen. Allerdings stellte ich beim Blick auf mein Handy fest vor ca. 40 Minuten hatten meine Jungs die gleiche Idee und ich hatte das Whatsapp nicht gehört und nicht gelesen. Also habe ich gleich geantwortet und sie wieder zurück.
 
Das Ende vom Lied, sie saßen bereits im Dennys und hatten schon ihr Essen bestellt. Innerhalb von weniger als 10 Minuten war ich bei ihnen und die Bedienung brachte mir auch schon die bereits bestellte Limonade und die Karte. Welch ein Service heute. Super, so konnten wir hier zusammen essen und von unseren Abenteuern im Park und in LA erzählen. Ich glaube, die Pause tat meinen Jungs richtig gut. Sie sind halt auch nicht mehr die Jüngsten und müssen mit ihren Kräften dementsprechend haushalten.  Außerdem, der Rest des Abends bis Mitternacht war ja noch lange.
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Noch einmal trennten wir uns heute. Die Jungs gingen nochmals in den Park und ich ruhte mich im Zimmer aus. Außerdem hatte ich auch noch den Auftrag, unseren Proviant wieder aufzufüllen. Also mit ausruhen war zunächst nichts.
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Wieder kamen gegen Mitternacht die Jungs aus dem Park zurück. Morgen früh wollte keiner der beiden einen Wecker hören. Außerdem stand für morgen auch noch etwas trauriges auf dem Programm. Unsere kleine Gruppe verkleinerte sich nochmals. Mein Ältester wird morgen in den Flieger steigen und nach Hause fliegen. Seine Vorlesungen beginnen wieder übermorgen und er wollte diese nicht schwänzen. Im Nachhinein meinte er, war es Blödsinn. In der ersten Woche der Vorlesungszeit war nämlich nichts los. Um nicht zu sagen, überhaupt nichts. Am ersten Tag gab es noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen und der Rest der Woche war frei. Aber das wusste er ja nicht. Mein Mittlerer und ich werden dagegen morgen noch einmal eine kleine Schlaufe die nächsten 3 Tage drehen und dann nach Hause fliegen. Irgendwie gingen die knapp 3 Wochen wirklich schnell vorbei. Konnte das echt sein? Waren wir jetzt schon so lange hier? Wir konnten das kaum glauben.
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