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05.03.2018 - DAY 10

Die Sonne schmiss uns heute Morgen wieder aus dem Bett. Sie war über Nacht zurückgekehrt und wollte uns den Tag verschönern. Kurz hatte ich darüber nachgedacht den Druid Arch heute in Angriff zu nehmen, aber dann doch diesen Gedanken wieder verworfen. Wir hätten wieder über eine Stunde zurückfahren müssen. Nee, da hatte ich keine Lust dazu. Außerdem war es bereits für unsere Verhältnisse relativ spät als wir aufwachten. Vorsichtshalber hatte ich keinen Wecker gestellt. Wir haben ja Urlaub.
 
Wir machten uns lieber fertig zum Frühstück. Das allerdings hätten wir uns sparen können. Frühstück bestand hier aus Cerealien und Toast, das herrlich garniert mit keiner vorhandenen Milch und eben keinen Toast. Blanke Marmelade und trockene Cornflakes wollten wir uns aber nicht antun und die Besitzer des Motels machten auch keine Anstalten, daran etwas zu ändern. Dann halt nicht. Wir hatten noch etwas Proviant in unserer Kühlbox. Das musste einfach reichen!
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Hab ich euch eigentlich schon gesagt, wir haben eine neue Kühlbox. Klein, süß und vor allem heute Morgen auch wieder im Auto. Nach wie vor bekommen meine Jungs einen mittleren Lachkrampf wenn sie an den Vorfall in Escalante denken. Erst heute Morgen bekam ich wieder die Frage vor den Latz geknallt, ob ich eigentlich jetzt schon etwas von einer Evakuierung des Motels in Escalante gehört hätte? Frech sind sie also auch noch. Die Erziehung meiner Frau war vielleicht doch zu antiautoritär.
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Ich hoffe euch ist schon klar, dass der letzte Satz nicht ganz ernst gemeint ist. Mann oh Mann. Das nächste Mal kennzeichne ich -nicht ganz ernst- gemeinte Sätze bunt. Das Thema Frühstück im Motel war insofern ärgerlich, als in ziemlich vielen Rezessionen eben genau dieses Frühstück als gut und ausreichend beschrieben war. Wir sind ja keine Unmenschen, aber ausreichend war das Frühstück definitiv nicht und deshalb eine Wertung von 7.6 bei booking.com auch nicht akzeptabel. Bei mir fiel die Bewertung um einiges schlechter aus und ich bin weder verwöhnt noch versnoppt. Dass das Hotelpersonal nicht mal die kleinsten Anstalten machte, das Thema Frühstück zu einem guten Ende zu bringen, war dann der Höhepunkt. Die saßen nur im Hotelfoyer herum und schauten. Unsere Nachfragen wurden nur mit Achselzucken beantwortet. Gab halt nichts mehr und fertig. Das nächste Mal, wenn ich in der Gegend bin, werde ich dann doch wieder das Super 8 beehren. Das kommt davon wenn man die lokalen Motels unterstützen will. Normalerweise bin ich niemand der eine schlechte Erfahrung in die Welt hinaus posaunt. Wenn ein Zimmer mal ein wenig abgewohnt ist, OK kann passieren. Hauptsache es ist sauber. Müll und Bauschutt unter der Treppe. OK, wird halt gerade renoviert. Ist ja eher positiv zu sehen. Aber das Thema Frühstück war dann der End- und Höhepunkt. Wir haben ja trotzdem 65 $ bezahlt. Ist ja nicht so, als ob wir etwas geschenkt wollten.
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Was konnten wir jetzt heute anstellen. Heute war schließlich ein geschenkter Tag. Die Planung für heute wäre das House on Fire gewesen. Da hatten wir aber schon gestern vorbeigeschaut. Hier ganz in der Nähe besuchten wir vor vielen Jahren als Familie das Hovenweep National Monument. Wär doch was für heute. Ein klein wenig Kultur kann uns ja nicht schaden.
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Bilder vom Rundweg im Hovenweep National Monument

Zu sagen es wäre nichts los gewesen hier, wäre schon eine bodenlose Übertreibung. Es war gar nichts los und der Ranger im Visitor Center kam vor Langeweile fast um. Wir haben ihn dann genötigt, uns den informativen Film des Monuments vorzuspielen. War wahrscheinlich schon länger nicht mehr gefordert worden. Ich hatte den Eindruck, er musste erst mal schauen, wie der Recorder funktioniert.
 
Zum Kaufen gibt es hier auch nichts richtig weltbewegendes und wir haben, um nicht ganz umsonst hier gewesen zu sein, den Rundweg in Angriff genommen. Auf diesem Rundweg kommt man zu ein paar wirklich gut erhaltenen Ruinen wie z.B. dem Hovenweep Castle oder den Twin Towers. Im Hintergrund kann man auf dem Bild unten übrigens die Black Mountains südwestlich von Cortez sehen. Nochmals ca. 30 km dahinter befinden sich dann die Berge des Mesa Verde Nationalparks.
Der Abstecher zum Hovenweep war nett, aber auch nicht mehr. Unser nächstes Ziel versprach auf jeden Fall etwas mehr Action. Wir fuhren ins Monument Valley. Als ich zum letzten Mal mit meiner Tochter hier war, hatte ich die Ehre auf einem Pferd 3 Stunden durch das Tal zu galoppieren. Zugegeben, galoppieren ist anders, aber ich war hoch zu Ross und der Gaul machte meistens, was ich wollte. Manchmal auch was er wollte.
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schon tausend Mal irgendwo in besserer Qualität gesehen, aber der Shot musste sein

Meine Jungs hatten dagegen schon länger keinen Kontakt mehr mit dem Traum aller Westernfans gehabt und hatten sich deswegen doch sehr gefreut, dass die Planung diesen Weg ging. Wir waren gegen halb 2 am Visitor Center und weil unser Frühstück quasi nicht vorhanden war, gingen wir auch noch gleich etwas Essen im angeschlossenen Restaurant. Wir hatten Glück und wurden kurz vor Schließung des Restaurants noch geseated.
 
Das Essen hier ist vielleicht kein kulinarischer Höhepunkt, aber gut genug um einen Besuch nicht zu bereuen und die Aussicht von hier ist ja mal so etwas von einmalig, einmaliger geht es kaum.
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Aussicht vom Restaurant aus, wir hatten einen Fensterplatz und genossen es ziemlich

Natürlich fuhren wir anschließend noch den Loop durchs Tal. Versteht sich von selber. Man hat straßentechnisch einiges getan und ausgebaut. Die Straße kam mir so gut und eben wie noch nie vor. Ob dieser Zustand bis zum Sommer halten wird, kann ich nicht sagen. Stand heute 05. März war nichts zum Aussetzen daran. Selbst größere Wohnmobile waren hier problemlos unterwegs.
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auch dieser Klassiker musste einfach sein

die schneebedeckten Berge im Hintergrund waren ungewöhnlich, wenn auch nicht zu dieser Jahreszeit

Über das Tal gibt es nicht viel zu schreiben. Man muss es selber gesehen haben. Es hilft sicher auch, den ein oder anderen Film im Kopf zu haben, dann findet man hier an allen Ecken Filmlocations. Am bekanntesten ist wohl der John Ford Point, obwohl John Ford Filme ja schon etwas älter sind. Aber auch Filme wie -Zurück in die Zukunft- oder -die Griswolds- wurden hier gedreht, ganz zu schweigen von neueren Produktion wie -Lone Ranger-, -Windtalkers-, oder -A Million ways to die in the West-. Sagen wir wie es ist, es macht Spaß hier durch das Tal zu fahren.
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der nächste Klassiker....John Ford Point

Totem Pole und Yei-Bi-Chei

Artist Point

totes Holz bedeutet, es gibt ein Künstlerfoto

Das Hotel "THE VIEW" eingebettet in die Monument Valley Landschaft

Übernachten werden wir heute in Goulding´s Lodge. Die ist übrigens bei booking.com mit 8.7 gelistet und das völlig zu Recht. Hier wird ein Frühstück erst gar nicht in den Preis mit einbegriffen und alles andere ist hervorragend. Das Zimmer, die Betten und vor allem die Aussicht. Gerne hätte ich auch direkt vorne am Monument Valley in The View übernachtet. Leider war mir dies aufgrund des horrenden Preises der angeboten wurde nicht möglich. Über 250$ für eine Nacht ist mir selbst diese Superaussicht nicht wert.
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Zum Sonnenuntergang fuhren wir nochmals zum Visitor Center des Tribal Parks. Fast wären wir zu spät gekommen. Manche unserer kleinen Gruppe meinten sogar wir wären zu spät. Darüber ließe sich streiten und dazu hatte dann doch keiner Lust.
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da haben wir den Sonnenuntergang gerade noch erwischt, also fast beinahe...

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