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13.03.2018 - DAY 18
Kein Wecker der heute Morgen klingelt, niemand der aus dem Haus, respektive aus dem Zimmer drängt. Heute ist erst einmal etwas Ruhe angesagt. Außerdem muss unser Heimreisender auch noch seinen Koffer packen, obwohl, das ist schnell passiert. Wir haben einfach unsere schmutzige Wäsche in seinen Koffer geschüttet und dann ganz schnell geschlossen. Viel Spaß liebe Damen und Herren vom Zoll beim Durchwühlen der Kleidung. Ich möchte in diesen Klamotten nichts suchen müssen. Zuhause wartet meine Frau schon auf ihren Einsatz. Wenn wir dann in ein paar Tagen nachfolgen, sind die meisten unserer Klamotten schon wieder sauber, gebügelt und gestapelt. Was für ein Service. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle.
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Ich frage mich gerade, ob wir heute Morgen irgendwo zum Frühstücken hin gegangen sind oder ob wir unseren Proviant geplündert haben. Ehrlich, ich kann es nicht mehr genau sagen. Es ist mir komplett entfallen. Ich weiß, wir sind am Abend zu einem Mexikaner gegangen, davon später mehr, aber heute Morgen?
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Was ich noch genau weiß, wir wollten heute die Zeit bis zum Abflug meines Sohnes mit ein wenig rumfahren in LA verbringen. Ich weiß, hatte ich bereits gestern, aber trotzdem muss man doch den Mulholland Drive einmal gefahren sein, wenn man schon hier ist. Meine Jungs wollten auch noch ein wenig Hollywood Flair schnuppern.
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nett anzuschauen und nicht allzu protzig
Man hat vom Mulholland Drive einen sehr schönen Ausblick über die Stadt und er ist es deshalb auch wert befahren zu werden. Wenn man sich vorher im Internet etwas schlau macht, dann kann man auch das ein oder andere Haus bzw. dessen Einfahrt prominenten Zeitgenossen zuordnen. Mir war das zu viel Arbeit und eigentlich interessierte es mich auch nicht. Aber ein Haus habe ich dann doch nicht vergessen bzw. blieb mir der Einfahrtsbereich des Anwesens in Erinnerung.
Das Haus von Jack Nicholson ist aber von der Straße aus nicht zu sehen. Sehr spannend ist also die Geschichte nicht. Auch der ein oder andere Rolls-Royce fährt hier durch die Gegend. Aber die Fenster dieser Autos sind so verdunkelt, man kann wirklich niemand dahinter erkennen und selbst wenn, was hätte ich davon? Den einzigen Prominenten, den ich einmal in freier Wildbahn gesehen habe, war Martin Semmelrogge beim Ski fahren in Ehrwald, unterhalb der Zugspitze. Ist aber mehrere Jahrzehnte her.
Meine Frau hat in den Universal Studios einmal Steven Spielberg gesehen. Aber den konnte man dort auch vermuten. Ansonsten fallen mir nur noch C-Promis ein. Im Europapark war einmal ein Moderator des Glücksrades mit seiner Familie unterwegs. Aber an seinen Namen kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern.
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die Hogwarze höchstselbst, zu bewundern in den Universal Studios. Das Foto ist ebenfalls vom Mulholland Drive aus geschossen.
Ich will damit sagen, unser Leben ist relativ prominentenfrei. Aber wir leben ja auch auf dem Land. Genau dort wollten wir nach der Fahrt über den Mulholland Drive auch wieder hin. Wir brachten meinen Sohn zum Flughafen, ließen ihn aussteigen, drückten ihn nochmals und wünschten ihm einen schönen Flug nach Hause. Eine kleine Träne konnte ich gerade noch unterdrücken. Es war schön zu dritt unterwegs zu sein. Ab jetzt würden wir es uns halt zu zweit schön machen. Trotzdem durfte ich etwas traurig sein. Seit die Kids von zu Hause ausgezogen sind, merke ich immer wieder, wie sehr ich mich freue, sie zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen.
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Heute Abend wollten wir in Twentynine Palms übernachten. Wir mussten also LA in Richtung Süd-Südost verlassen. Ich hätte nicht gedacht, wie lange es dauerte, bis wir wieder menschenleere Wildnis erreichen würden. Der Großraum LA nahm kein Ende, natürlich gehörten die Städte links und rechts der Interstate schon lange nicht mehr zu LA. Aber Stadtgrenzen gab es hier keine. Eine Stadt geht nahtlos in die andere über. Aber irgendwann hatten wir es dann doch geschafft. Puh!
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Twentynine Palms dagegen ist wieder ein richtiges Kaff. Wir waren froh, wieder aus der Stadt heraus zu sein. Aber wir hatten ja noch Hunger und bemühten TripAdvisor uns doch bitte das beste Esslokal der Stadt zu zeigen. Das Ergebnis war eine mexikanische Sportsbar, dessen Namen ich vergessen habe. Als wir eintraten, fragte uns die Kellnerin, ob wir an der Bar Platz nehmen wollten. Wollten wir. Die nächste Frage war die nach Getränken und weil die Gelegenheit günstig war, bestellten wir einen Pitcher voller Bier.
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das kühle Nass benetzte unsere Kehle oder anders ausgedrückt, des Bier hot gschmeckt
Natürlich musste mein Sohn nach seinem Ausweis gefragt werden. Ich deutete der Kellnerin mit Fingerzeichen an, seit 3 Tagen darf er offiziell. Sie schaute auf den Ausweis und fragte dann aber bei der Schreibweise des Geburtsdatums doch noch mal nach. Die deutsche Schreibweise mit zuerst Tag, Monat und Jahr verwirrte sie kurz. In den USA wird ja zuerst der Monat und dann der Tag geschrieben. Sein Geburtsdatum hätte also auch Oktober der 3. heißen können statt 10. März und dann wäre er vom 21. schon noch etwas weiter weg gewesen. Aber das war am Ende kein Problem. Sie glaubte unseren Erklärungen.
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Ihr werdet es kaum glauben, der heutige Tag ging wieder einmal mit NBA Basketball im Fernsehen zu Ende. Nee, halt! Stimmt gar nicht. Im Moment ist NBA Basketball etwas in den Hintergrund geraten, da hier die sogenannte March Madness stattfindet. College Basketballer spielen um die Meisterschaft und um einen Profivertrag in der NBA. Das ganze wird groß im Fernsehen übertragen. Man stelle sich nur mal vor deutsche Universitäten würden gegeneinander im Fußball antreten und das alles würde live im deutschen Fernsehen zu sehen sein. Unvorstellbar, aber die Amerikaner sind echt sportverrückt.
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