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10.03.2018 - DAY 15

Nach dem Aufstehen und vor, sowie nach dem Frühstück, wurde noch viel telefoniert. 21 wird man schließlich nur einmal, genau wie alle anderen Geburtstage auch. Trotzdem ist natürlich der 21. etwas besonderes, irgendwie. In Deutschland wird sich für ihn jetzt nicht viel ändern, aber hier in den USA durchaus. Aber auch nur ein klein wenig, weil jetzt kein Bier hier trinken zu dürfen war nun keine große Einschränkung bisher. Trotzdem werden wir es demnächst einfach einmal ausprobieren. Nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es können.
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Für den heutigen Tag habe ich den ein oder anderen Plan geschmiedet. Wir hätten nach Los Angeles nicht auf der I15 fahren können, sondern ein kleinen Schlenker in Richtung Big Bear Lake und Rim of the World Highway unternehmen können. Ich wollte auch in Los Angeles eine kleine Wanderung einstreuen und endlich einmal zum Hollywoodsign laufen. Mir wären sicher auch noch ein paar andere Dinge eingefallen.
 
Aber alle Planung war heute einfach hinfällig. Der gestrige Abend war lang. Dementsprechend war heute Morgen auch erst recht spät Frühstück angesagt und noch später die Abfahrt in Richtung Los Angeles.
Reine Fahrzeit von Motel zu Motel betrug 4 Stunden. In der Theorie. Praktisch bedeutet das, man muss den ein oder anderen Stau noch mit dazu rechnen und schwuppidiwupp bist du schon bei 4.5 - 5 Stunden an unterwegs sein auf den Straßen Amerikas. Die richtige Zeit um ein Wort darüber zu verlieren, was man im Auto die ganze Zeit machen könnte.
 
Der Fahrer könnte einfach fahren, dabei nimmt ihm das Auto schon das ein oder andere an Arbeit ab. Wobei unser Chevy verfügt über einen Tempomat, that´s it. Mehr an Hilfe gibt es nicht. Im Januar durfte ich als Mietauto einmal einen Volvo XC90 fahren. Der hatte einen Selbstfahrmodus. Hatte man den eingeschaltet, hielt er die Spur, auch in Kurven. Es gehört schon ziemlich viel Vertrauen dazu, nicht einfach ins Lenkrad zu greifen und wieder die Kontrolle zu übernehmen. Dieser Volvo hatte auch einen Abstandsradar und verlangsamte seine Fahrt automatisch, wenn man dem Vordermann zu nahe kam oder einer zum Überholen vor dir auf deine Fahrbahn einscherte. Nettes Spielzeug das Ding. Aber all das hatte unser Chevy jetzt nicht. Trotzdem ist so eine Fahrt auf der Interstate zunächst noch relativ langweilig. Zeit um vielleicht im Radio etwas anzuhören, entweder ein Hörbuch oder ein Comedian und sich dadurch etwas ablenken zu lassen. Der ein oder andere spielt auch mit seinem Handy. Warum nicht, die Zeit will totgeschlagen werden.
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Bellagio gestern Abend und Nein, es kam kein "Time to say Good-bye"

Je näher man an den Großraum Los Angeles heranfährt, desto voller wird die Interstate und desto öfter muss man auch die Bremsen betätigen. Die ersten Staus kommen in Sichtweite. Aber da mussten wir jetzt durch. Dank Navigation erreichten wir unserer Motel in Anaheim ohne Verfahren oder Umwege und durften um kurz nach 3 Uhr einchecken. Wir machten uns etwas frisch auf dem Zimmer und setzten uns wieder ins Auto.
 
Von hier bis zum Staples Center in Los Angeles Downtown sind es in der Theorie, also staulos, eine halbe Fahrstunde. In der Praxis waren wir ca. 45 Minuten unterwegs und parkten in einem Parkhaus gleich neben dem Center. Das Parkhaus gleich nebenan kostete am Tag 28$. Hätten wir etwas gesucht, hätten wir auch gleich bei einem Dennys in einem Parkhaus für 7$ Tagespreis parken können. Aber das sahen wir erst später.
 
Auf der Suche nach fester Nahrung entschieden wir uns für den eben genannten Dennys. Von hier bis zum Staples Center waren es gerade einmal 5 Gehminuten. Das Frühstück war lange genug her und wir mussten eine Grundlage für das Basketballspiel legen. Gegen halb 7 machten wir uns auf den Weg zum Eingang. Unser Ticket, in Page ausgedruckt, überstand den Eingangsscan und wir waren drinnen. Das Abenteuer NBA konnte beginnen.
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von wegen the Sun always shines in Southern California, heute Abend regnete es und natürlich war die Sonne auch schon untergegangen.

da stand er nun vor dem Denkmal von Magic Johnson und freute sich, wie wir auch, auf ein schönes und unterhaltsames Basketballspiel

noch waren die Tribünen leer, aber wir waren bereit...

die Spieler beim warm werfen oder einwerfen oder wie man sonst dazu sagt

Die Los Angeles Clippers sind nicht ganz so bekannt wie die Los Angeles Lakers. Bei den Lakers war früher ein gewisser Jack Nicholson immer direkt hinter der Bank gesessen und schaute sich die Spiele an. Obwohl besser und erfolgreicher sind seit einigen Jahren die Clippers, wobei erfolgreich nicht das richtig Wort ist, denn dieses Jahr haben es die Clippers letztendlich nicht in die Play-offs geschafft. Auch die Miami Heat, vor Jahren mit einem gewissen Superstar namens Lebron James noch NBA-Champion sind mittlerweile keine Play-offs Kandidaten mehr. Die ganz großen Superstars waren heute also nicht unterwegs. Trotzdem können die Jungs Basketball spielen. Mann oh Mann, kein Vergleich mit Bundesliga Basketball in Deutschland. Selbst der amtierende Basketballmeister in Deutschland, die Brose Baskets aus Bamberg, hätten keine Chance gegen eines der beiden Teams.
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Wie man ja weiß lieben die Amerikaner die Show und das zeigen sie hier auch. Im Basketball gibt es genügend Unterbrechungen und Auszeiten um die Zuschauer mit ins Geschehen einzubeziehen. Da wird auf den Rängen getanzt, was das Zeug hält. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob die als Zuschauer getarnten Tänzer jetzt real oder gefaked waren. Auf jeden Fall waren sie supergut und superlustig. Zum Anfeuern der Spieler wird man per Stadionsprecher animiert. Auch da wird lauthals mitgeschrien - "Defense, Defense, Defense" - wenn es um Abwehrarbeit geht oder die Aufforderung zum Klatschen wird rhythmisch erteilt - "Everybody clap your hands".
 
Auch das Spiel spielte sozusagen mit und die Clippers behielten die Oberhand, was natürlich der Stimmung auf den Rängen einen zusätzlichen Schub und Motivation gab. Ein richtig tolles Erlebnis hier und ich hoffe wirklich, nicht das letzte Mal einem Spiel beigewohnt zu haben.
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Unsere Sitzplätze waren ebenfalls aller erste Sahne und das obwohl ich aufgrund des Preisgefüges die billigste Kategorie gewählt hatte. Wir waren auf dem Oberrang geseated, allerdings ganz vorne. Vor uns der Abgrund.
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Komischerweise war die Glasbrüstung nur ca. 90 cm hoch. Übergewicht über die Brüstung sollte man da nicht bekommen, dahinter ging es bestimmt 20 m in die Tiefe. Während man saß, war dies natürlich kein Problem. Aber wenn man stand, sah die Sache schon anders aus. Hätte nicht gedacht, dass so eine Konstruktion in den USA erlaubt ist. Durch die niedrige Brüstung konnte man natürlich im Sitzen wunderbar sehen, das war der Vorteil.
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Egal wie man es dreht oder wendet, das Erlebnis NBA war einzigartig. Auch dass wir nach dem NBA Spiel noch quer durch die Stadt bis Anaheim mussten, war es uns wert. Morgen werden wir in die Welt von Disney eintauchen, was bedeutet, der Tag wird sehr früh beginnen. Es soll sich ja schließlich lohnen.
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