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08.03.2018 - DAY 13

Auch das Holiday Inn Express hat ein wunderbares Frühstück im Preis inbegriffen. Hier wird man sogar persönlich von einem Mitarbeiter des Motels begrüßt. Dieser Mitarbeiter geht auch während des Frühstücks durch die Reihen und versucht die Leute zu unterhalten. Ist natürlich auch nicht für jeden etwas, so früh am Morgen schon Konversation betreiben zu müssen.
 
Am Nebentisch sitzt ein älteres Ehepaar aus Deutschland welches schon etwas länger im Motel zu weilen schien, denn der freundliche Mitarbeiter begrüßte sie dementsprechend. Als er bemerkte auch wir waren deutsche, fragte er doch ernsthaft, ob wir uns kennen würden? 
 
Klar, in Deutschland kennen wir uns natürlich alle!
 
Nicht das ihr jetzt meint, der gute Mann hätte doch sicher nur Spaß gemacht. Hat er nicht. Lustig war es trotzdem.
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nicht der offizielle Trailhead, dafür aber ein schöner Parkplatz für unseren Chevy

Wir sahen zu, heute etwas früher aus dem Haus zu kommen. Wir wollten zum Observation Point im Zion Nationalpark laufen. Allerdings wie schon letztes Jahr nicht vom Tal aus, sondern vom East Mesa Trailhead an der Fir Road östlich des Parks aus. Man muss das letzte Stück auf einer Dirt Road zum Trailhead fahren. Aufgrund der Schneelage war ich mir nicht ganz sicher, ob uns dies heute gelingen würde. Wir wurden auch ca. 2 Meilen vor dem Trailhead von einem Ehepaar in einem Pickup aufgehalten. Sie fragten uns, wo wir hin wollten. Als sie hörten, wir wollten zum East Mesa Trail meinten sie nur, wir sollten über die Fir Road fahren und nicht den direkten Weg zum Trailhead nehmen. Dort wären vor kurzem 2 Menschen ums Leben gekommen. Die Straße wäre nicht gut zu befahren. Ich konnte ihnen versichern sowieso geplant zu haben über die Fir Road zu fahren und vor allem unser Fahrzeug rechtzeitig abzustellen. Wenn wir den Trailhead nicht erreichen, ist es auch nicht schlimm. Dann laufen wir halt ein paar Meter mehr. Sie waren offensichtlich beruhigt.
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Wir parkten dann auch unseren Chevy nicht am Trailhead. Wie schon letztes Jahr war die Straße mit Schnee bedeckt und immer noch abschüssig. Keine gute Kombination dachten wir uns und ließen das Auto in einer Parkbucht stehen.
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der Restweg zum Trailhead ist steil, war voller Schnee und tiefem Matsch. Wir haben dem Auto etwas gutes getan und sind zu Fuß weiter gegangen

Dann wird die Wanderung halt um gut 1.5 km länger. Am Trailhead selber standen aber trotz der widrigen Bedingungen mit Schnee und vor allem Matsch zwei Fahrzeuge herum. Man hätte es also wagen können, aber deswegen etwas riskieren? Auf keinen Fall. Es war schon schwer genug zu Fuß dem Weg zu folgen so matschig war es. So matschig blieb es dann auch die meiste Zeit des Weges bis zum Observation Point und das machte die Angelegenheit nicht einfacher.
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Auf dem gesamten Weg begegnete uns nicht ein Mensch. Wir waren alleine. Selbst die Rehe ließen sich durch uns nicht stören. Wir konnten uns diesen bis auf wenige Meter nähern. Die blieben einfach stehen und schauten uns nur an. Mehr nicht. Am Observation Point selber war es dann aber mit der Ruhe vorbei.
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einer der weniger matschigen Abschnitte auf dem Weg zum Observation Point

ganz schön was los am Observation Point...

Aussicht vom Observation Point ohne Menschen, dafür mit störendem Rauch im Hintergrund. Die Ranger zündelten absichtlich und überwacht.

Vom Tal liefen überraschend viele vor allem junge Leute den Berg hinauf. Vorne am Aussichtspunkt gab es dann fast keine Plätze mehr für alle Bergwanderer. Die ganz Coolen saßen dann auch direkt am Abgrund herum und ließen die Füße baumeln. Mir wurde schon vom hinsehen schlecht. Mein Mittlerer fühlte sich gar nicht wohl hier oben. Nicht die Höhe machte ihm zu schaffen, sondern der Menschenauflauf. Außerdem eröffnete er mit später, sich auch deshalb unwohl gefühlt zu haben, weil er das Gefühl hatte, betrogen zu haben. Er war nicht vom Tal hoch gelaufen, sondern ziemlich eben vom East Mesa Trailhead aus. Allerdings hatten wir auch den erheblichen längeren Weg, aber das war ihm wohl in diesem Augenblick nicht so wichtig gewesen.
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Als wir wieder am Auto ankamen, hatten wir aber trotzdem das Gefühl etwas geleistet zu haben. 13 km sind ja nicht gerade wenig, vor allem nicht auf diesem rutschigen Untergrund. Das Cola schmeckte auf jeden Fall auch heute wieder ausnehmend gut.
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Unser heutiges Übernachtungsziel hieß St. George. Der Kreis schloss sich. Unsere 2. Nacht verbrachten wir auch schon hier. Allerdings hatten wir uns heute für ein Comfort Inn entschieden. Auch dessen Punkte müssen ja irgendwie unter die Leute. Zum Abendessen suchten wir uns heute auf der Fressmeile
St. George´s das Chilis aus. Diese Fressmeile in St. George fand ich schon immer der Hammer. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Man hat die Qual der Wahl und unsere Wahl war heute Abend gefallen.
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Viel mehr fällt mir heute nicht ein. Es war ein schöner und anstrengender Tag. Die Wanderung im Zion ist einzigartig wie ich finde. Mehr vom Zion haben wir dieses Mal nicht gesehen. Wenn man über einen Nachteil eines Urlaubes hier im Februar/März reden muss, dann sind es die relativ kurzen Tage. Natürlich hätte man noch in das Tal hinein fahren können. Es gibt hier in der Gegend noch soviel zu sehen. Aber es wird eben auch früh dunkel und dann bin ich ehrlicherweise schon gerne am Zielort. Außerdem schlägt auch irgendwann der Hunger zu. Der wartet nicht bis spät am Abend. Allerdings stört es mich jetzt auch nicht. Wir sind den ganzen Tag unterwegs, entweder im Auto oder zumeist zu Fuß. Irgendwann ist dann halt auch mal gut.
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