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07.03.2018 - DAY 12

Als ich heute Morgen aufwachte, öffnete ich gleich mal die Mailbox. Ich war neugierig, ob die Karten oder zumindest eine Nachricht da war. Hurra!!! Es war. Die Karten lagen als pdf-Datei vor und mussten nur noch ausgedruckt werden. Mein Ältester warf auch schon fragende Blicke zu mir rüber und mit einem kurzen Nicken konnte ich ihm signalisieren, es lief alles nach Plan. Wir waren im Geschäft.
 
Nachdem wir das wirklich außerordentliche Frühstück am Buffet des Best Western beendet hatten, druckte ich die Karten in der Lobby aus. Mein Sohn schaute zwar etwas verwundert, warum ich den dortigen Rechner nutzte, aber Verdacht schöpfte er keinen. Wie hätte er auch darauf kommen können? Staples Center, wir waren im Anmarsch.
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irgendwo dort vorne am Berg geht es per Spencer Trail nach oben, sieht irgendwie unglaublich aus.

Noch etwas weiteres war heute im Anmarsch. Nämlich wir auf dem Spencer Trail. Im letzten Jahr hatte ich diesen zum ersten Mal mit meiner Frau begangen. Heute wollte ich nun mit meinen Jungs diesen Berg besteigen.
 
Wenn man unten am Trailhead steht, kann man kaum glauben, es würde einen Weg durch die Wand nach oben geben. Aber es gibt einen, wenn auch steil und durchaus anspruchsvoll. Zwei Stellen sind dann auch dabei, die etwas Sicherheit und sicheren Tritt erfordern. Eigentlich nichts wirklich gravierendes, aber das ist halt für jeden anders und jeder empfindet es anders. Ich bin nun wirklich nicht derjenige, der ohne Probleme am Abgrund sitzen oder laufen kann. Das alles geht nur mit einiger Überwindung. Auf Alpengipfeln brauche ich auch einiges an Gewöhnung und Überzeugungskraft mir selber gegenüber um enge oder schwierige Stellen zu überwinden. Diesen Weg allerdings empfinde ich als in dieser Hinsicht sehr einfach. An keiner Stelle geht es direkt in den Abgrund. Immer ist zwischen Abgrund und Weg noch etwas Abstand. Wie gesagt, dass empfindet jeder anders. Deshalb kann man auch niemandem sagen, du kommst da ohne Probleme rauf. Aber wer nicht bis oben weitersteigt, verpasst wirklich etwas.
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Wichtig ist nur, dass man selbst die Entscheidung trifft. Nicht von irgendjemand überreden oder treiben lassen. Das wäre mein Vorschlag und nicht nur hier am Spencer Trail gilt das, sondern generell überall. Diese Aussicht von oben entschädigt dann auch für den Aufstieg.
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Da heute die Temperatur im unteren Bereich lag, war zumindest von dieser Seite nicht zu befürchten auszutrocknen oder zu wenig Wasser mit zu haben. Ich für meinen Teil brauche bei solchen Aufstiegen vor allem schnelle Energie. Am Besten in Form von Schokolade oder Müsliriegel. Sobald ich merke, meine Kraft lässt nach, führe ich mir diese Energie zu und der Duracell-Hase läuft weiter. Manchmal, wenn ich es nicht rechtzeitig merke, kommt der Mann mit dem Hammer vorbei und dann brauche ich halt eine kleine Rast, bis der Energieschub wirkt. Passiert mir immer wieder. Auch längere Anstiege sind kein Problem, aber ohne Nahrung wäre ich schon das ein oder andere Mal einfach liegen geblieben.
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einer der aus meiner Sicht zwei Stellen, die mit etwas Vorsicht begangen werden sollten

beim näheren heranzoomen erkennt man allerdings, eine wirkliche Gefahr existiert nicht

Auch heute schmeckte im Übrigen der erste kalte Schluck Cola am allerbesten am Berg. Genauso wie wieder im Tal am Auto. Hier in Lees Ferry starten die Grand Canyon Touren mit den Kanu´s, Booten und mit was man sonst noch so auf dem Colorado rudern kann. Auch heute war wieder eine ganze Gruppe von Menschen am vorbereiten der Fahrt. Allerdings waren die Temperaturen irgendwie nicht so richtig einladend für kalte Duschen während der Fahrt. Aber soweit ich weiß, sind die Permits für die Tour durch den Grand Canyon auf Jahre hin ausgebucht. Man kann sich also das Wetter nicht aussuchen. Wobei im März eher mit kalten Temperaturen zu rechnen ist im Gegensatz zum August. Soviel ist sicher.
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wie schon erwähnt, der Blick von oben ist sensationell

von hier oben kann man auch die Arbeit am neuen Zugang zum Horseshoe Bend beobachten

Die nächste Nacht wollten wir in Kanab verbringen. Das Holiday Inn & Express hatte einen unschlagbaren Preis über booking.com aufgerufen und deswegen gab es für mich keinen Grund, diesen abzulehnen.
 
Die Fahrt führte uns dann von Lees Ferry über Jakob Lake nach Kanab. Leider war der Zugang zum Grand Canyon North Rim noch gesperrt, sonst hätten wir vermutlich einen Blick gewagt. Die Schneeberge ließen aber schnell vermuten, warum die Sperrung noch anhielt. Erst zum 15. Mai wird die Straße befahrbar gemacht. Übrigens ist dies nicht von der Schneelage abhängig wie z.B. am Tioga Pass im Yosemite Nationalpark, sondern der 15. Mai ist ein festes Datum und gilt jedes Jahr. Sollte es Ausnahmen geben, würden die nur die Regel bestätigen.
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Kanab ist ein verschlafenes Örtchen mit so ungefähr 3.500 Einwohnern. In den letzten Jahren versucht man ein wenig die filmische Vergangenheit als Location für Hollywood zu vermarkten. Dafür hat man einen Little Walk of Fame eingerichtet. Es gibt auch ein Little Hollywood Movie Museum. Aber dafür kommt man ja nicht hierher. Klar sind in der Umgebung vor allem in den 40ziger und 50ziger Jahren viele Westernfilme gedreht worden. Wenn man die Landschaft hier sieht, weiß man auch warum. Mehr Westernambiente geht ja nicht.
 
Kanab ist ein gutes Übernachtungsziel. Von hier aus kann man schnell zu einigen Highlights des Südwesten kommen. Wir haben es z.B. genutzt um Morgen schnell im Zion Nationalpark zu sein. Da soll die nächste Wanderung stattfinden. Davon aber dann morgen mehr. Ein wenig mehr Schwierigkeiten hatten wir heute Abend etwas zum Essen zu finden. Wie erwähnt, der Ort ist nicht groß und große Restaurantketten gibt es hier nicht, außer einem Pizza Hut und von dem bin ich kein großer Fan in den USA. Wir checkten über Tripadvisor was so angesagt ist an Esslocations in Kanab und fanden einen Mexikaner namens Escoabars. Wäre ja was für uns.
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Das sagten sich allerdings auch so ziemlich alle anderen in Kanab und Escobars war voll bis zum Anschlag. Wir hatten Hunger und keine Lust lange zu warten, also suchten wir nach etwas anderem und beschlossen die Touristenfalle Kanab´s zu besuchen, das Iron Horse Restaurant. Das eiserne Pferd bleibt jetzt nicht als kulinarischer Höhepunkt in Erinnerung, aber satt waren wir trotzdem.
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Der Abend gehörte wieder einmal dem Schauen von NBA Basketball, garniert mit diversen Folgen von Friends. Merke, in irgendeinem Sender kommt immer Friends in den USA. Das einzige was dabei wirklich nervt, sind die Werbeunterbrechungen. Eigentlich ist es ja umgekehrt. Die Werbesendungen werden von Friends-Einspielern unterbrochen. So wird am Abend gezappt was das Zeug hält. Wenn gar nichts mehr im Fernsehen kommt oder die Werbung einem aus dem Halse hängt, wird halt das gute alte Netflix bemüht. Dort findet sich immer was und schlussendlich ist ja auch schlafen einfach eine tolle Erfindung.
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