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nur fliegen ist schöner                        (28.08.2016)

Fast alle Reiseberichte, die wir im Vorfeld gelesen haben, v.a. aber die einschlägigen Reiseführer und Reiseveranstalter, würden für heute folgende Route vorschlagen: Man fahre mit dem Auto von St. Lucia nach Durban, gebe dort das Fahrzeug beim Vermieter zurück und fliege von dort weiter mit dem Flugzeug nach Port Elisabeth.

 

Wir haben uns gegen diese Möglichkeit entschieden. Einen Fahrtag einzulegen ist für uns kein großes Problem. An einem Tag eine Strecke von über 500 km zurückzulegen ist nichts, was uns abschreckt. Auch nicht, wenn es durch die Transkei geht. Eine der lt. Reiseführer rückständigsten Gebiete in Südafrika. Die N2 geht mitten hindurch. Wichtigste Regel, wieder lt. Reiseführer, diese Straße nicht verlassen und nur bei Helligkeit fahren. Wie in ganz Südafrika, so auch hier, angeblich aber noch verstärkt, sind die Afrikaner auf den Straßen zu Fuß unterwegs und auch die Tiere nutzen diese Straßen. Bei Dunkelheit sind beide schlecht zu erkennen und ein Zusammenstoß für beide Seiten nicht vorteilhaft. Wir sind einmal gespannt, ob die Querung der Transkei wirklich so ein Abenteuer ist, wie man teilweise lesen konnte oder ob sich nicht doch in den letzten Jahren auch hier so einiges geändert hat. Morgen dann davon mehr.

wieder einmal ein Bild welches mit dem Text so überhaupt nichts zu tun hat...

Was wir ganz sicher verpasst hätten, wäre Kokstad gewesen und die mit einem kleinen Abstecher verbundene Oribi Gorge. Kokstad liegt auf über 1300 Höhenmeter mit einer Kulisse um sich rum, die genauso auch in Colorado stehen könnte. Die Oribi Gorge ist jetzt vielleicht nicht unbedingt der Grand Canyon und ehrlicherweise haben wir die richtige Gorge auch gar nicht gesehen. Was daran lag, dass wir am Leopard Rock eine kurze Rast gemacht haben, bzw. machen wollten. Diese Rast dann aber aufgrund der Schönheit der Schlucht und der Urigkeit des Restaurants mit Aussichtsterasse hier gleich auch noch zum Essen genutzt haben. Diese Schlucht war aber nicht die Oribi Gorge, sondern die Schlucht des Mzimkhulu. Aber auch schön anzusehen und wie gesagt, der Leopard Rock Coffee Shop war einen Halt allemal wert.

Kokstad liegt in einer wirklich schönen Umgebung

Leopard Rock. Wir haben uns nicht darauf stehend abgelichtet, weil.....naja wir hatten ein wenig Muffensausen das Ding würde unter unserem Gewicht nachgeben. Im Internet gibt es allerdings genügend Bilder dieser Art. Es wäre vermutlich nichts passiert, aber who knows...

Auf dem Rückweg zur N2 haben wir dann die Oribi Gorge auf einer Gravelroad durchquert. Herz, was willst du mehr! Soviel Gravel- und Backroads wie ich jetzt hier in Südafrika schon gefahren bin, fährt man in einem USA Urlaub wirklich nur ganz selten. Da fällt mir ein, die letzten zwei Nächte haben wir ja im St. Lucia Wetlands Guest House verbracht. An beiden Morgen war unser Auto frisch gewaschen, ohne das dies von uns veranlasst gewesen wäre. Dies war Service vom Hause. Die vergangenen Gravelroads hatten ihre Spuren auf dem Auto hinterlassen und die waren jetzt wieder verschwunden. Auf dem Weg nach Kokstad wird man aber jetzt aufgrund unserer Fahrt durch die Oribi Gorge diese Spuren wieder finden. Vielleicht finden wir ja noch einmal so einen tollen Service.

auf Gravelroads durch die Oribi Gorge

Was ist uns heute noch aufgefallen? Durban ist eine große Stadt mit komfortablen Wohnsiedlungen, die genauso auch irgendwo in den Vororten von Los Angeles oder San Francisco stehen könnten. Allerdings kann man auch Bereiche erkennen, die mit der Bezeichnung Slums nur unzureichend beschrieben sind. An den Hügeln kleben Blechverschläge an Blechverschläge und die Armut schreit zum Himmel. Dass die Kriminalitätsrate in einem solchen Moloch dann relativ hoch ist, braucht nicht zu wundern.

 

Da wir nicht zum Städte besuchen nach Südafrika gekommen sind, haben wir uns den Besuch von Durban geschenkt. Unser Reiseführer, nebenbei gesagt ein Reise Know-how, läßt insgesamt auch kein wirklich gutes Haar an der Stadt, wenn auch der Vergleich mit Johannesburg eindeutig zu Gunsten von Durban ausfällt. Wie drückte er sich aus, Durban lässt einen nicht mit einem so entmutigenden Eindruck zurück wie Johannesburg. Dem braucht man, glaube ich, dann nichts mehr hinzuzufügen.

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Noch ein paar Impressionen von der Fahrt:

Das war es dann auch schon von unserem Tag. Wieder haben wir die meisten unserer Eindrücke aus dem Auto heraus auf der Fahrt von St. Lucia nach Kokstad gesammelt. Man kommt manchmal mit dem Schauen gar nicht nach. Das Leben der Menschen hier und das Land an sich sind so verschieden zu unserem Leben in Europa, dass man nur damit beschäftigt ist, die Eindrücke zu verarbeiten. Langeweile kommt so erst gar nicht auf.

Old Orchard Guesthouse bei Kokstad

Wie erwähnt geht es morgen durch die Transkei nach Grahamstown. Jetzt lege ich mich erst einmal in unserem Guest House, dem Old Orchard hier in Kokstad aufs Ohr. Das Old Orchard ist wirklich urig und einzigartig, etwas ausserhalb an einem See gelegen, der allerdings zur Zeit nicht viel Wasser führt. Bis Morgen dann und gute Nacht.

Routenübersicht:
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