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von schönen Steinen und schöner Landschaft                        (03.09.2016)

Unsere Gastgeberin im Fontaine Guest House verwöhnte uns zum Frühstück mit Eier, Speck, Würstchen und allem, was M(m)an(n) und Frau sich nur wünschen konnte. Wenn ein Tag so beginnt, kann es doch eigentlich nur ein wunderschöner Tag werden. Unser erster Plan des Tages ging jedoch leider trotzdem in die Hose bzw. fiel ins sprichwörtliche Wasser. Über Nacht hatte es ordentlich geregnet, was zwar von den Menschen hier sehr ersehnt worden ist, wie unsere Gastgeberin gestern noch erwähnte, uns aber die Fahrt hoch auf den Swartbergpass etwas vermieste. Der Pass ist ungeteert und deswegen nur bei Trockenheit zu befahren. Wir versuchten es selbstverständlich trotzdem, merkten aber sofort, dieses Unterfangen wird heute nicht von Erfolg gekrönt werden und brachen ab.

Ich muss nochmals kurz auf unser Frühstück heute Morgen zurück kommen. Als wir uns von unserer Gastgeberin im Fontaine Guest House verabschiedeten, fragte sie uns, ob das Frühstück für uns in Ordnung gewesen wäre. Wir versicherten ihr, dieses Frühstück sehr genossen zu haben und selten ein ähnlich gutes Frühstück erhalten zu haben. Daraufhin erzählte sie uns von einer Bewertung, die sie vor 2 Tagen auf booking.com erhalten habe und dabei genau dieses Frühstück als „great disaster“ bezeichnet worden wäre. Sie war komplett fassungslos. „Warum nur schreiben Leute so etwas?“, fragte sie uns.

 

Diese Frage stelle ich mir auch und weiß auch schon die Antwort. Im Internet wird v.a. in Kommentarzeilen unglaublich viel Blödsinn verzapft. Jeder fühlt sich berufen, seine Meinung kund zu tun. Dabei wird oft sehr ungerecht und einseitig geschrieben. Die Dinge mit den Augen des Gegenüber zu betrachten ist meistens nicht angesagt. Entweder schwarz oder weiß, eins oder null, gut oder schlecht, dazwischen gibt es oft keine Wertungen. Gerne wird auch die Unzufriedenheit mit der eigenen Existenz dazu benutzt andere in ihrem Wirken zu diskreditieren. Der Umgang z.B. mit Fr. Merkel auf Plattformen wie Facebook zeigt dies ganz deutlich. Ich gehe dazu über, Kommentare nicht mehr zu lesen. Man bleibt doch irgendwie immer öfter fassungslos zurück. Dies wollte ich einfach einmal bei dieser Gelegenheit einwerfen, weil es mich schon lange nervt, was im Internet für Gestalten unterwegs sind und es werden gefühlt immer mehr.

das versprochene Bild von gestern, der Swimming Dam. Ein Swimmingpool der besonderen Art

Aussichten auf dem Weg in Richtung Swartbergpass

die Landschaft hier oben am Swartberg ist unbeschreiblich schön

Zurück zum heutigen Tag. Wir fuhren heute die Route 62 in Richtung Swellendamm. Die Route 62 führt durch die Kleine Karoo und ist ähnlich wie die Route 66 in den USA als touristische Trasse angelegt worden. Landschaftlich war diese Fahrt heute ein wirklicher Bringer und kann nur als Tipp ans Herzen gelegt werden.

 

Da der Swartbergpass heute, wie vorstehend geschrieben, ausgelassen werden musste kam ein alternativer Abstecher zum Einsatz. Wir befuhren den Seweweekspoort (Siebenwochenpforte). Auf der Route 62 geht es gegenüber von Amalienstein auf eine Gravelroad, die durch einen engen Canyon hindurch führt. Ein Traum dieser Canyon. Die Steinformationen faszinierten uns.

Route 62 durch die kleine Karoo

Steinformationen am Seweweekspoort, ein Seitencanyon durch den kleinen Swartberg

Inzwischen war hier das Wetter auch wieder besser geworden. Kunststück, ist doch die kleine Karoo gerade für ihre Trockenheit bekannt. Kurz vor Swellendamm jedoch fing es wieder an zu regnen und auch die Temperaturen stürzten wieder auf 15 Grad ab. Da hatte ich mit meiner kurzen Hose wenigstens einen Grund zum Zittern.

 

In Swellendamm im Old Mill Restaurant gingen wir zum Essen. Einen Tipp aus dem Reiseführer, dem wir gefolgt waren. Es ist meiner Meinung nach sehr schwierig, von außen ein Restaurant auf seine Fähigkeiten, gutes Essen zuzubereiten, zu beurteilen. Der Reiseführer ließ uns nicht im Stich. Auf dem Weg hierher waren wir noch an zwei weiteren Locations vorbei gefahren, die auch vom Reiseführer gelobt worden waren. An beiden, der eine Ronnys Sex Shop, es handelt sich dabei nicht wirklich um einen derartigen, und einem American Diner, der angeblich beste in ganz Südafrika, waren die Parkplätze rappelvoll. Es gab wohl noch weitere Reiseführer, die diese Tipps weitergaben. Das Old Mill jedoch hatte diesen Betrieb nicht, trotz Erwähnung. Das Essen war einwandfrei. Wir konnten endlich wieder einmal afrikanisch essen, wie z.B. Kudu, Springbok und Impala.

Unsere heutige Nacht verbringen wir in der Aloe Ridge. Ein unglaublich schönes und uriges Haus haben wir uns für die nächsten zwei Tage direkt an einem Fluß gemietet. Von Swellendamm sind es ca. 20 km zum Haus. Die letzten 13 davon auf Gravelroads, wobei v.a. die letzten ca. 4 km immer schlechter werden. Hat Spaß gemacht hierher zu fahren. Man sollte jedoch damit rechnen, für die Anfahrt etwas länger zu benötigen, v.a. wenn man kein Auto mit hoher Bodenfreiheit hat. Aber selbst mit selbiger wird es nicht einfacher. Da an den anderen Häusern die hier stehen, insgesamt 5 Stck., aber auch Autos wie ein Ford Fiesta stehen, ist es durchaus möglich, auch mit diesen hierher zu kommen. Entschädigt wird man dafür wie gesagt mit einem tollen Haus und einer schönen Lage. Was will man mehr.

Hoffen wir nun einmal, dass der Wetterbericht Recht hat und morgen wieder überwiegend die Sonne scheint. Bei schönem Wetter macht vieles oder vielleicht sogar alles viel mehr Spaß. Aber auch sonst werden wir uns diesen nicht verderben lassen. Wir freuen uns auf morgen. Ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht.

Routenübersicht:
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