Die Sache mit dem Ziel (06.09.2016)
Heute ist es soweit, das Ziel unserer Reise ist erreicht. Wir werden heute in Kapstadt ankommen. Natürlich war Kapstadt nicht wirklich das Ziel, sondern wie immer der Weg dorthin. Aber sei es drum, der Urlaub neigt sich dem Ende zu. Noch ist es aber nicht soweit. Noch bleibt etwas Zeit.
Vor dem Frühstück laufen wir heute in De Kelters etwas am Strand entlang um Waale zu beobachten und die Zeit bis zur Einnahme des Frühstücks zu verkürzen. Das gibt es heute nämlich erst um 9 Uhr. Wir haben uns hier angewöhnt relativ früh wach zu sein, dafür gehen wir am Abend etwas früher ins Bett. So gleicht sich alles wieder aus. Um 6 Uhr geht schließlich die Sonne auf und 12 Stunden später eben wieder unter. Wobei wir auf unserem Weg von Johannesburg nach Kapstadt mittlerweile fast 45 Minuten am Abend gewonnen haben. 45 Minuten die die Sonne später untergeht, mittlerweile erst um 18.45 Uhr. Trotzdem will die Zeit der Helligkeit gut genutzt werden.
was einem alles so auf einem morgendlichem Spaziergang einfällt
Warum unsere Vermieterin, eine nette ältere Dame, erst um 9 Uhr heute kann, ist uns nicht ganz klar, denn sie war ebenfalls schon um 7.15 Uhr wach als wir zu unserem Morgenspaziergang aufbrachen. Einen Spaziergang, den unsere Jüngste allerdings boykotierte. Sie wollte lieber schlafen. Bei wunderschönem und strahlenden Sonnenschein hat sie zwar etwas verpasst, aber sie wird es wohl nicht allzu schwer genommen haben. Das warme Bett tröstete sie solange.
Küste vor De Kelders
Von De Kelders ging es dann an der Küste entlang, durch Hermanus hindurch nach Betty´s Bay. Dort gibt es überraschenderweise eine Pinguinkolonie zu sehen. Von der R44 zweigt links eine Straße ab, gekennzeichnet mit einem Schild auf dem Pinguine steht. Stony Point Nature Reserve. Ein starker Hinweis, was am Ende der Straße zu sehen sein wird.
Für 90 Rand Eintritt kann man dann auf einem Holzsteg durch die Kolonie der afrikanischen Pinguine laufen und die Vögel in aller Ruhe beobachten. Die watschelnden Pinguine sind wirklich sehr drollig anzuschauen. Sie hüpfen von Stein zu Stein auf ihrem Weg zum Wasser und machen dabei einen unglaublich unbeholfenen Eindruck. Der ein oder andere rutscht auch einmal aus und rappelt sich anschließend wieder hoch. Selbst beim Brüten kann man hier die Tiere beobachten.
außer der Pinguinkolonie in Betty´s Bay gibt es nur noch eine weitere in Südafrika (Simon´s Town) und eine in Namibia
In den Felsen am Strand brüten auch unzählige Komorane in ihren Nestern. Ganz im Allgemeinen ist hier eine Menge los und wir schauen ganz fasziniert den Tieren bei ihrem Leben zu.
Die R44 zwischen Pringle Bay und Strand ist einer der schönsten Küstenabschnitte in ganz Südafrika, lehrt uns der Reiseführer und er könnte Recht behalten. Die Straße ist wirklich sehr schön in die Landschaft eingebettet und lässt Blicke auf die False Bay und gegenüber auf die Kap-Halbinsel zu. Auch der Table Mountain grüßt schon einmal zu uns herüber.
brütende Komorane in Betty´s Bay
auf der anderen Seite der False Bay blickt der Table Mountain herüber
In Strand selber taucht man dann schon in den Großraum Cape Town ein. Die Straßen werden belebter und der Unterschied zwischen Arm und Reich wieder greifbarer. Waren an der Küste entlang zwischen De Kelters bis Pringle Bay so gut wie keine Townships mehr zu sehen, ist das hier mittlerweile wieder anders geworden.
Manche dieser Townships sind eher als Slum zu sehen, mit bereits von außen beim Vorbeifahren sichtbaren unzumutbaren Umständen. In anderen Townships dagegen wurden neue Häuser gebaut, die mit den alten Wellblechhütten nichts gemein haben. Natürlich können die Umstände und die Ergebnisse der Apartheidspolitik nicht innerhalb von 20 Jahren komplett beseitigt werden, aber das man vielleicht nach dieser Zeit schon etwas weiter wäre, hätte ich doch erwartet.
Slums old style
Slums new style, ist kein Blödsinn direkt daneben wurden diese Häuser gerade gebaut
Unsere Unterkunft dagegen für die nächsten zwei Nächte befindet sich in Table View in einer sichtbar vermögenden Gegend. Nahezu jedes Haus hier hat eine Mauer oder Zaun um das Grundstück und ist mit Überwachungskameras und Security-Aufkleber abgesichert. Das Sunset-Loft macht da keine Ausnahme. Ob ich mich jetzt dadurch sicherer fühle? Das Haus scheint relativ neu erbaut worden zu sein und ist im Stile einer alten Fabrik gehalten. Sehr nett dieses Ambiente.
Sunset Loft, unsere Self-Accomodation Unterkunft für die nächsten 2 Tage
Natürlich machen wir, bevor die Sonne heute untergeht, auch noch einen kleinen Strandspaziergang. Die Kulisse ist dabei schon einzigartig. Im Hintergrund kann man Cape Town mit dem Table Mountain oder auf Deutsch Kapstadt mit dem Tafelberg sehen. Eine einfach umwerfende Umgebung. Obwohl ich kein Fan von Großstädten bin und auf den Besuch ohne Probleme verzichten könnte, ohne dadurch nur 1% an Lebensqualität zu verlieren, werden wir wohl nicht drum herum kommen.
Kapstadt mit dem Tafelberg über den in klassischer Art und Weise die Wolken über die Hänge ziehen
Morgen geht es auf jeden Fall an das Kap der guten Hoffnung. Auch sonstige Besichtigungspunkte sind noch in Planung, also keine Angst. Wir werden auf jeden Fall auf unsere Kosten kommen.
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Ein Video über die Pinguine Afrikas gibt es etwas später zu sehen.