Das Ende
Ich wollte ein typisch südafrikanisches Bild zeigen. Was machte diesen Urlaub besonders?
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Einfache und schnelle Antwort darauf, die Tierbeobachtungen. Zwar haben wir keine offiziellen Safaris gebucht, sondern sind nur im eigenen PKW durch die Landschaft gefahren. Trotzdem hat uns dies am allermeisten beeindruckt und fasziniert. Alleine deswegen ist eine Rückkehr nach Südafrika überhaupt keine Frage. Wir werden wiederkommen.
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Mittlerweile wenn ich diese Zeilen schreibe sind mehr als 3 Wochen ins Land gezogen. Der Alltag hat uns wieder und die Erinnerung an Südafrika lebt in den Bildern und Filmen weiter. Natürlich auch ein klein wenig in diesem Reisebericht, den ich wie alle anderen meiner Berichte sicher in den nächsten Jahren noch ein ums andere Male nachlesen werde und mich darüber freue ihn geschrieben zu haben. Letztendlich ist das überhaupt der Antrieb ihn zu verfassen. Manchmal sitze ich während des Urlaubs am Abend im Bett und während alle anderen bereits schlafen, schreibe ich noch. Wenn dann die Sätze nur schwer von der Hand gehen, frägt man sich schon warum man sich dies antut. Geld verdiene ich damit ja schließlich keines und wenn ich jetzt damit aufhöre, keiner würde es merken oder vermissen. Doch dann fällt mir immer wieder ein, da gibt es einen der würde es auf alle Fälle merken und sicher auch vermissen. Derjenige bin.......ich.
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Also schreibe ich weiter und zugegebenermaßen kommt dann auch einmal ziemlicher Schrott dabei heraus. Aber eben nicht immer und nur darauf kommt es an.
Ein riesiger Dank geht an meine Frau. Auf dem Bild ist sie etwas vom Winde verweht worden. Sie hat sich im Vorfeld der Reise in diverse Reiseführer eingelesen und den Urlaub von A bis Z geplant. Wenn etwas schief ging, war sie schuld. Ging nichts schief, war sie auch schuld. Es ging fast nie etwas schief. Vielen Dank dafür.
Damit könnte ich auch ein paar Cliffhanger des Reiseberichtes auflösen. Zuerst wäre da der Fußknöchel meiner Frau. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Outlook der Mac Mac - Falls wurde diesem übel mitgespielt. Wir waren froh, dass nichts gebrochen war. Aber der Knöchel, besser gesagt die Folgen des Umknickens, waren bemerkbar. Den ganzen Urlaub. Auch jetzt noch nach 3 Wochen wurde er nicht besser. Laufen oder joggen, selbst Rad fahren sind im Moment noch No-goes. Sie wird also um einen Arztbesuch nicht herum kommen. Dieses Mal half die Weisheit meiner Schwiegermutter leider nicht: "Des isch von sell komme und geht au wiedr von sell".
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Nächster Cliffhanger: Der Mückenstich von Hluhluwe der mich heimsuchte blieb harmlos. War wohl doch kein Moskito und schon gar kein Malariaverseuchter. Noch einmal Glück gehabt. Wäre ja auch wirklich dumm gewesen. Da haben wir uns ganz brav immer eingeschmiert und eingesprüht und dann wäre das alles sinnlos gewesen. Nein, so war es mir schon lieber.
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Das Thema Reifen beschäftigte uns tatsächlich länger als es im Reisebericht zu lesen war. Zwar ließen wir den einen Reifen kurz vor der Einfahrt zum Krüger Nationalpark reparieren, aber bereits auf dem Weg nach Kokstad fingen 3 von 4 an sich zu melden. Da wir keinen Druckverlust in den Reifen feststellen konnten ließen wir es dabei. Die Anzeige im Auto meldete ab dann eben Reifenprobleme ohne dass wir dies irgendwie an den Reifen bemerkt hätten. Zwar haben wir zwischendurch an einer Tankstelle einmal die vorgeschriebenen 2.4 bar überprüfen lassen, letztendlich aber keine Abweichung feststellen können. Während der nächsten Tage kam es immer wieder einmal vor, dass nur noch 2 von 4 oder gar nur einer von 4 Reifen Probleme meldete. Wir entschieden das Reifendruckmesssystem zu ignorieren. In diesem Zustand gaben wir das Fahrzeug dann auch ab. Der Mann von der Mietfirma zuckte auch nur mit den Achseln und die Sache war gegessen.
abgesehen von der Reifenproblematik war der Dodge ein gutmütiges Auto und hat Spaß gemacht. Vielleicht für 5 Personen einen Tick zu klein
Wir wurden gefragt, ob wir wieder nach Südafrika fliegen werden. Aus jetziger Sicht würde ich sagen: "Auf jeden Fall, mit der kleinen Einschränkung, aber nicht sofort."
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Wir hatten unglaublich schöne 3 Wochen. Wie erwähnt waren v.a. die Tiersichtungen der Höhepunkt des kompletten Urlaubs. Was etwas zu kurz kam, was aber auch von Anfang an klar war, das waren Wanderungen in der Natur. Wir waren zum ersten Mal in Südafrika und wollten eben auch so viel wie nur möglich von Südafrika sehen. Deswegen starteten wir in Johannesburg und endeten in Kapstadt. Dazwischen war viel Auto und viel fahren angesagt. Machte uns nichts aus, denn wir wollten es so und wussten es ja auch schon vorher. Beim nächsten Mal jedoch werden wir dann ganz anders planen. Was den jetzigen Urlaub damit ja nicht schlecht machen soll.
Kurz ein süßes Bild um eure Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Ein paar Stichpunkt anschließend um meine Gedanken etwas zu sortieren.
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Wild Animals: Wir haben in den diversen Nationalparks sehr viele Tiere gesehen. Höhepunkte waren hier sicher die diversen Elefantenparaden und Löwensichtungen. Aber auch alle anderen Tiere waren sehr sehenswert und erlebnisreich (siehe Pinguine). Das würde ich sehr gerne wieder erleben und schon alleine deswegen ist die Rückkehr nach Südafrika beschlossene Sache.
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Landschaften: Im Nordosten Südafrikas, speziell im Krüger und grundsätzlich alles nördlich der Transkei war es so, wie wir uns Afrika vorgestellt haben. So muss Afrika sein und auch wenn wir Winter hatten, die Temperaturen waren für uns Mitteleuropäer eher sommerlich. Südlich der Transkei war die Landschaft natürlich immer noch schön, aber eben nicht mehr afrikanisch. Das ist jetzt nicht als Negativpunkt zu sehen, sondern einfach nur als unseren Eindruck. Kapstadt und die Kaphalbinsel haben wir jetzt gesehen, ob ich unbedingt hier nochmals her muss wird die Zeit bringen. Generell ist die Garden Route touristisch sehr erschlossen und schon alleine deshalb auch von allen Touristen aus aller Herren Länder viel besucht. Ich bin aber auch so ehrlich zuzugeben, alleine wegen der Garden Route würde ich jetzt nicht mehr nach Südafrika fliegen. Es war schön hier, aber nicht einzigartig. Weinkenner sind wir halt keine und wegen gutem Essen fliege ich auch nicht unbedingt 10 Stunden mit dem Flugzeug.
Essen/Trinken: Womit wir beim nächsten Thema wären. Essen kann man in Südafrika fantastisch. Wann bekommt man schon einmal Kudus, Krokodil oder Springbok ganz zu schweigen von Strauß in ähnlicher Qualität und zu einem ähnlichen Preis. Essen ist günstig hier unten und selbst wer einen Wein zum Essen bestellt muss nicht Dagobert Duck heißen. Zusätzlich kann man hier auch immer und überall braaien. Das in Südafrika sehr beliebte Braai ist nichts anderes als grillen und das mache ich schon in Germany recht gerne. Wenn man dann auch noch Strauß auf dem Grill liegen hat ist das Braai durch nichts zu schlagen.
Hotel/Motel/B&B: Die Organisation unserer Übernachtungen haben wir von Deutschland aus über das Internet getätigt. Zumeist kam booking.com zum Einsatz. B&B oder Appartements mit Selbstverpflegung die mehr als 8 von 10 Punkten hatten, konnten problemlos gebucht werden. Zumeist hatten die Unterkünfte um die 9 Punkte und waren dementsprechend auch ausgestattet. Preislich lagen wir als wir noch zu dritt planten unterhalb von 100 EUR pro Übernachtung und dies deutlich. Da half sicher auch etwas die Jahreszeit. Erst als wir unsere Unterkünfte auf 5 Personen umstellen mussten, kamen wir im Endeffekt leicht über die 100 EUR Grenze pro Nacht. Wenn man aber sieht welche Unterkünfte wir so bewohnten, waren die Preise sehr fair.
Auto/Flug: Das Auto war wie es ist. Außer dem Reifenproblem gab es keines und genau das erwarte ich dann auch schlußendlich von einem Mietauto. Der Flug mit Southafrican Airlines war guter Durchschnitt. Mir würden bestimmt genau so viele negative wie positive Dinge auffallen, aber nichts war so dass man es unbedingt erwähnen müsste. Auch das schätze ich an einem Flug und einer Fluggesellschaft.
Die letzten Worte: Damit verabschiede ich mich aus diesem Reisebericht. Wenn ihr bis zum Ende mitgelesen habt dann freut es mich und ich bedanke mich dafür. Wenn nicht, lest ihr diese Zeilen ja nicht.
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Südafrika war ein Abenteuer für uns. Zum ersten Male ging es auf die Südhalbkugel, zum ersten Male ging es nach Afrika und zum ersten Male gingen wir auf Safari. Viele erste Male die uns ungewohnt nervös werden ließen vor dem Start. War aber alles im Nachhinein unberechtigt. Südafrika ist ein Land das sich wunderbar bereisen lässt und es auch verdient hat bereist zu werden. Die Menschen sind freundlich und zuvorkommend. Das Thema Sicherheit bzw. Unsicherheit war nicht einmal Bestandteil unseres Denkens. Wir fühlten uns nie unsicher. Wir fühlten uns anfangs unwohl im Angesicht der teilweise verheerenden Armut. Einer Armut die in unmittelbarer Nachbarschaft von Reichtum existiert, aber wir fühlten uns nicht unsicher. Das an alle diejenigen die mit einer Reise liebäugeln, aber sich aufgrund der Kriminalstatistik nicht trauen.
Ein Sonderfall nahm Swaziland ein. Hier sind die Menschen noch etwas ärmer als in Südafrika. Wenn man aber die Menschen auf der Straße beobachtete hatte man immer den Eindruck fröhliche, aufgeschlossene Menschen zu begegnen. Wie im übrigen Swasiland grundsätzlich bei einer Reise nicht übergangen werden sollte. Ein wunderschönes Land, v.a. im Norden des Königreichs welches es verdient hat mehr am Tourismus zu partizipieren. Die vielleicht einzige Möglichkeit für die Masse der Menschen sich aus der Armut zu befreien.
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Das war es nun für dieses Jahr. Über die Urlaubspläne nächstes Jahr sprechen wir jetzt einmal nicht. Konkretes gibt es ehrlicherweise auch noch nicht, sondern nur Hirngespinste. Man wird sehen was sich verwirklichen lässt und was nicht. Aber unsere Abenteuerlust ist nun geweckt.
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THE END