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von Straußenrennen und Straußenfleisch                        (02.09.2016)

Die Nacht war dunkel und das nicht nur weil gestern Abend noch der Strom einen Totalausfall hatte. Mitten in der Nacht war dann plötzlich unser Wohnzimmer wieder hell erleuchtet. Wobei lange blieb der Strom nicht an. Am Morgen wachten wir wieder ohne Strom auf. Machte aber nichts, denn die Küche in unserer Villa hatte Gasanschluß und meine Frau zauberte Spiegeleier und Schinken mit Toast. Der Toast wurde kurzerhand statt getoastet gepfannt. Was soviel heißt, er wurde in der Pfanne geröstet. Ging auch.

 

Unser Domizil trug ja den vielversprechenden Namen Arch Rock Accommodation. Auf Bildern im Internet ist dieser ominöse Arch Rock auch zu finden. Nur wir konnten am ganzen Strand keine derartige Formation ausfindig machen.

 

Beim Check-out musste ich also nachfragen. Ich wäre ja sonst geplatzt. Wenn man schon einen Arch direkt vor der Haustüre hat, will man ihn doch auch sehen. Nur 8 Minuten entfernt war die Antwort unserer Check-outerin, die etwas befremdlich jeden Satz mit „my dear“ beendete. Wir entschieden uns also nochmals auf die Suche zu gehen.

der Arch Rock der unserer Unterkunft den Namen gab

Da gerade Ebbe war, konnte man den Arch auch auf dem Strandweg erreichen. Blöderweise war aber das Wasser gerade wieder am Steigen und wir mit Socken und Schuhen an den Füßen bewaffnet. Es kam was kommen musste, eine Welle erwischte meinen Sohn und mich. Der Stein auf den wir uns noch retteten war ca. 20 cm zu klein. Naja, ist ja nur Wasser und wir nicht aus Zucker. Also haben wir die Schuhe und die Socken ausgezogen und sind weiter auf Archsuche gegangen. Das Ergebnis seht ihr auf dem Bild.

hier war noch der Sprung auf den Felsen die Rettung, kurz danach kam eine größere Welle und naß waren Socken und Schuhe

Den zweiten Tag in Folge gab es heute Regenwetter. Hatten wir vom Krüger bis zum Addo noch über 30 Grad und Sonnenschein, müssen wir uns jetzt so ein wenig Alternativprogramm ausdenken. Zwei Tage Regenwetter sind jetzt kein Beinbruch, aber die Schönheit der Gegend kommt natürlich nicht gerade zur Geltung und kann nur erahnt werden. Wir stellen wieder einmal fest, bei schlechtem Wetter ist es vollkommen egal wo man ist. Schlecht bleibt schlecht und man muss das Beste daraus machen.

 

Wir liefen einen kleinen Lehrpfad im Garden of Eden direkt an der N2. Natürlich wurden wir durch und durch nass. Aber ein klein wenig Bewegung musste einfach trotzdem sein.

ein Baum-Arch

Am Eingang mussten wir wieder die obligatorischen Angaben unserer Personalien tätigen. Ich sage jetzt nichts mehr über die zweifelhafte Sammlung von unseren Daten. Aber Leute, hier an diesem 1.5 km Rundweg, wo am Tag vielleicht 10 Menschen vorbei kommen? Dies ist nun wirklich an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten. Ich will mich nicht über die Südafrikaner und ihre Bürokratie lustig machen bzw. halt, vielleicht ja doch ein wenig….

 

Von hier hätte es einen wunderbaren alten Ochsenweg über die Berge nach George gegeben. Da dieser aber ungeteert ist, sollte man ihn bei Regen lieber nicht befahren. Vielleicht kann man ein wenig erahnen, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist. Wir fuhren auf direktem Weg in die kleine Karoo nach Oudtshoorn. Die kleine Karoo und der Hauptort Oudtshoorn sind für seine Straußenfarmen berühmt. In früheren Zeiten wurde die Strauße v.a. gezüchtet um die Straußenfedern an die schicken Damen in Europa und Amerika zu verkaufen. Die Federn waren richtig teuer und bescherten den Straußenfarmern reichlich Gewinne. Zu Beginn des 1. Weltkrieges versiegte jedoch dieser Geldregen. Mittlerweile werden die Strauße als Fleischlieferant gezüchtet. Es soll besonders gesund sein. Auf einer Showfarm kann man etwas Einblick in die Welt der Straußzüchtung erhalten. Was wir natürlich genutzt haben.

Geraldin führte uns durch die Straußenfarm

auch wenn es makaber ist, Straußenfleisch ist so ziemlich das leckerste was ich je gesehen habe

Die ca. 45 minütige Führung hat Spaß gemacht. Man bekommt etwas Informationen über den Strauß geliefert, darf ihn füttern und zum Schluß auch noch reiten. Allerdings sollte man dafür nicht mehr als 75 kg wiegen, was mich aus dieser Sache schon mal von vorneherein ausschloß.

 

Jedoch nicht meine Tochter, was dazu führte, sie ritt den Strauß. Nachdem wir im Frühjahr also das Pferd ritten, hat sie nun noch einen oben drauf gesetzt und einen Strauß geritten. Respekt!

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Nebenbei hat mein Ältester einem Strauß einen Kuß und mein anderer Sohn von den Straußen eine Massage bekommen. Wir waren also fest in die Führung integriert gewesen.

 

Bevor wir uns jedoch der Führung anschlossen, hatten wir Hunger und stillten diesen im angrenzenden Restaurant. Natürlich und selbstredend mit Straußenfleisch. Dies schmeckt wirklich vorzüglich und kann jedem nur empfohlen werden. Auch bei uns in Deutschland kann man dieses Fleisch mittlerweile im Supermarkt kaufen. Es ist etwas teuerer als andere Fleischsorten, dafür aber eben auch gesünder und sehr, sehr wohlschmeckend.

eine von hunderten Straußenfarmen rund um Oudtshoorn

Nur eine Autominute von der Showfarm entfernt fanden wir heute unsere Unterkunft, das Fontaine Guest House. Ein wirklich wunderschönes B+B mit sehr liebevoll eingerichteten Zimmern und einem sogenannten Swimming Damm. Bilder davon liefere ich euch dann morgen. Leider ist es einfach zu kalt im Moment für den Pool. Den Regen allerdings haben wir hier erst einmal hinter uns gelassen. Hoffen wir darauf morgen wieder etwas besseres Wetter zu haben, um den Swartbergpass fahren zu können.

 

Schauen wir mal. Bis morgen dann und gute Nacht.

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