top of page

Swaziland, das Land der Berge                         (24.08.2016)

Die Nacht war kurz und das nicht nur weil wir wieder um 5.16 Uhr den Wecker gestellt hatten. Gestern Abend hatten meine Jungs und ich noch starken Datenverkehr miteinander. Damit kann ich auch den Cliffhanger von gestern gleich auflösen. Sie haben ihren Flug natürlich ….. verpasst. Ganz genau, verpasst. Genau 10 min. fehlten um den Anschlußflieger in London zu erreichen.

 

Heute Morgen habe ich das allwissenden Internet befragt und heraus bekommen, ein Mann ist gestern in München durch die Sicherheitskontrollen gebrochen. Daraufhin wurde der komplette Terminal 1 geräumt und ein Sprengstoffteam auf die Suche geschickt. Das hatte zur Folge, meine Jungs warteten geschlagene 2.5 Stunden auf die Sicherheitskontrolle. Als sie endlich durch waren, hatte ihr Flieger über eine Stunde Verspätung. Ihr Anschlußflieger in London wartete aber nicht auf die beiden und das Drama ging weiter. Ihnen fehlten wie erwähnt ganze 10 min. um den Flug BA057 nach Johannesburg zu erreichen. Warum BA nicht warten wollte oder konnte ist spekulativ. Sie haben nicht gewartet.

 

Nach weiterem Schlangestehen und warten von vielleicht 45 min. konnten sie endlich ihren Flug umbuchen. Hierbei muss allerdings die BA- Angestellte sehr freundlich und hilfsbereit gewesen sein und buchte meine Jungs nach Manzini um. Manzini ist eine Stadt in Swasiland und dorthin werden wir wie geplant heute auch fahren. Wenn alles gut geht, werden wir sie morgen früh am Airport in Manzini abholen. Ich bin zuversichtlich, dass dies funktionieren wird.

​

Als Bonus bekamen sie übrigens das Hotel in London bezahlt und mehrere Essengutscheine zusätzlich ausgehändigt. Den heutigen Tag konnten sie für Sightseeing in London nutzen. Es gibt wirklich schlimmere Orte, um einen erzwungenen Stop-over vorzunehmen. Wenn wir sie morgen früh dann auch noch in die Arme schließen können, ist auch diese Epsiode glücklich zu Ende gegangen.

Sonnenaufgang über dem Krüger Nationalpark

Nun aber zum heutigen Tag. Wie erwähnt begannen wir ihn wieder recht früh. Viel geschlafen hatten meine Frau und ich zwar nicht, aber der Krüger und seine Tiere warteten auf uns. Unsere Tochter haben wir erst heute Morgen mit der schlechten Nachricht über den Flug ihrer Brüder unterrichtet. Sie zumindest hatte eine ruhige Nacht.

 

Jetzt einmal ein wirklich gut gemeinter Tipp von uns. Der Krüger Nationalpark ist wirklich etwas ganz besonderes. Ein Fläche so groß wie Bayern, die nur den Tieren gehört. Hier können sie leben wie sie es wollen. Der Mensch ist hier nur Beiwerk. Einige befestigte Strassen und sehr viele unbefestigte schlängeln sich durch den Park. Man ist wirklich ständig am abscannen der Umgebung, auf der Suche nach den wilden Tieren. Auch wenn man es sich vorher versucht auszureden. Letztendlich würde man die Big 5, also Wasserbüffel – Löwe – Elefant – Nashorn – Leopard – ja doch gerne sehen. Wir waren gnädig und wären auch schon mit Big 3 oder Big 4 zufrieden gewesen. Einen Leoparden zu sehen ist nicht ganz einfach, weil diese Tiere so scheu sind und v.a. nachtaktiv. Im Gegensatz zu uns. Größere Chancen diese zu sehen, hat man sicher auf einer geführten Tour. Wir aber wollten uns erst einmal überraschen lassen.

​

Der Tipp besteht jetzt darin, nicht zu viele Tag hintereinander im Krüger zu verbringen. Wir hatten heute am 3. Tag schon die ersten Abnutzungserscheinungen. Das ständige Suchen im Unterholz kann sehr ermüdend sein. Man wird mit der Zeit schon ganz kirre. Ständig verwechselt man unschuldige Baumwurzeln mit wilden Tieren. Irgendwann kekst es einen an. Bei uns war dies dann heute Morgen der Fall. Wir fuhren den Crocodile River entlang und fanden zunächst einmal gar nichts. Kein Tier, nicht einmal Impalas und die gibt es nun wirklich haufenweise hier.

 

Ich machte sogar zwischendurch ein kleines Nickerchen im Auto, während meine Frau das Auto bewegte. Irgendwann aber fingen die Tiersichtungen dann doch wieder an. Heute sahen wir sehr viele Giraffen, nebenbei wirklich wunderbare Tiere und wiederum Elefanten. Die Elefanten sind unglaublich majestetische Tiere und vielleicht das faszinierendste, was der Krüger zu bieten hat. Weil uns eine Elefantenherde einmal den Weg abschnitt und diesen Pardou nicht mehr freigeben wollte, drehten wir herum und suchten uns einen neuen Weg.

zwischen den Dickhäutern wollten wir auf keinen Fall hindurch fahren, also drehten wir rum.

Gegen 11 Uhr hatten wir dann endgültig genug. Schließlich hatten wir ja noch vor bis Mbabane in Swasiland zu fahren. Wir fuhren in Richtung des Gates. Die Big 5 hatten wir leider nicht gesehen, auch die Big 4 ohne Leopard war uns bis hierhin verwehrt geblieben. Uns fehlten dazu noch die Nashörner. Obwohl man überall ihre Hinterlassenschaften auf den Straßen bewundern konnte, wollte uns einfach keine Sichtung gelingen. 5 km vor der Ausfahrt aus dem Krüger war es dann doch noch soweit. Zwei Nashörner grasten genüsslich im Unterholz und gingen dann auch noch zur Feier des Tages beide direkt vor uns über die Straße. Wat willste mehr.

Wir waren glücklich und konnten jetzt dem Krüger guten Gewissens Lebe wohl sagen. Wie gesagt ein toller Park und ein tolles Erlebnis und nur jedem wirklich zu empfehlen. Wir werden sicher wieder irgendwann hierher zurückkehren.

 

Am frühen Nachmittag stand uns dann der Grenzübertritt nach Swasiland bevor. Man kann ja so einiges lesen über das Prozedere das einen erwartet. Angeblich müsste man auch mit langen Wartezeiten rechnen. Wir hatten aber heute Glück. Die Wartezeit war gleich Null. Bei der Ausreise auf Seiten der Südafrikaner waren wir die einzigen in der ja nicht vorhandenen Schlange und auf der anderen Seite bei der Einreise ins Swasiland ebenfalls. Alles ging sehr schnell vonstatten. Bürokratie ist einfach schön. Hauptsache man kann stempeln. Ein Stempel da, ein Stempel dort. Das ein oder andere Papierchen unterschrieben. Alle sind glücklich und wir hatten die Grenzen überschritten. Bei der Autovermietung hatten wir ein Erlaubnisbriefchen mitbekommen, welches sehr wichtig ist um das Mietauto auch über die Grenze zu befördern. Blöderweise hatten die Jungs in Johannesburg auf dieses Briefchen die falsche Autonummer geschrieben. Dem Beamten in Swasiland fiel das sofort auf. Er machte aber keine Zicken, schüttelte nur den Kopf über die Südafrikaner und stempelte unseren Erlaubnisschein trotzdem ab. Anschließend bezahlten wir noch unsere Straßengebühr von 50 Rand und weiter ging es.

 

Zunächst einmal ein paar Worte zu Swasiland. Weiß eigentlich irgendjemand etwas über dieses Land? Swasiland ist ein Königreich und wird von einem König regiert. Soweit so gut. Die Leute sind sehr arm hier. Swasiland hat ca. 1.2 Mio. Einwohner, darunter nur 3% Weiße. Die ganzen Infos kann man ja nachgoogeln. Was man aber nicht googeln kann: Swasiland ist wunderschön! Swasiland ist bergig. Die Straßen sind in guten Zustand und man kommt überraschend schnell vorwärts. Die Menschen leben hauptsächlich von Land- und Forstwirtschaft. Die Forstwirtschaft ist ein ganz wichtiger Industriezweig und tatsächlich fährt man durch sehr große Waldgebiete.

Wer hätte das gedacht, Swasiland ist einfach nur wunderschön.

Die Landschaft oben am Piggs Peak und dann etwas weiter westlich am Maguga Damm ist einfach nur als wunderschön zu bezeichnen. Der Damm selber ist von der seit 3 Jahren dauernden Dürre schwer gezeichnet. So richtig viel Wasser ist nicht mehr vorhanden. Die nächste Regenzeit sollte etwas ergiebiger werden.

Wie erwähnt sind die Menschen hier sehr arm. Wie bereits schon in Südafrika sind die Straßen hier v.a. mit Menschen bevölkert. Natürlich fahren auch Autos, aber weitaus öfter sieht man die Menschen am Straßenrand stehen oder laufen.

​

Als wir in die Hauptstadt Mbabane einfahren, trauen wir jedoch kaum unseren Augen. Auf der Suche nach unserem Übernachtungsziel der Silverstone Lodge fahren wir durch Wohnsiedlungen mit Häusern, wie sie durchaus auch in den wohlhabenderen Gegenden der USA zu finden wären.

Unsere Lodge selber ist wunderbar in einem Seitental gelegen und wieder einmal als Tipp gerne weitergegeben.

Meiner Meinung nach sollte Swasiland mehr aus seinen Möglichkeiten machen. Hier könnte der Tourismus viele Menschen aus der Armut befreien. Die Landschaft dafür wäre vorhanden . Die Infrastruktur ist es sicher noch nicht.

 

Mit diesen Gedanken lasse ich euch jetzt alleine. Ich haue mich jetzt etwas auf´s Ohr. Gute Nacht aus Mbabane.

Routenübersicht:

Silverstone Lodge in Mbabane, Swasiland

bottom of page