von Elefanten und Giraffen (26.08.2016)
Für unsere Jungs war es heute der erste volle Tag in Südafrika und sie mussten unsere 3 Tage Krüger aufholen. Dazu fuhren wir heute in den Hluhluwe-iMfolozi Nationalpark ein. Wir hatten heute auch darauf verzichtet, bereits wieder um 6 Uhr parat zu stehen. Auch im Krüger brachte der frühe Tagesbeginn keine zusätzlichen Tiersichtungen mit sich. Es schien, als wenn jetzt im Winter auch die Tiere gerne einmal eine Mütze mehr voll Schlaf zu sich nehmen wollten und etwas später ihren Tag begannen. Die Tagestemperaturen von um die 24 Grad sind auch für die Tiere ohne Klimaanlage ertragbar und deswegen die Morgenstunden nicht so gefragt wie gedacht. Nach einem köstlichen Frühstück in unserem AmaZulu Guesthouse, mit frischen Muffins und alles, was dazugehört, konnte der Safaritag starten.
Die Sonne geht auf über dem Land wo die Schoschon......ach nee, die Hluhluweianer oder so schön wohnen
Wie an den Grenzübergängen und am Eingang zum Krüger Nationalpark so war auch hier am Eingang zum Hluhluwe v.a. Bürokratie wichtig. Man wollte meine Passnummer und meinen Führerschein sehen, selbstverständlich war auch unsere Wildcard wichtig, schließlich hatten wir im Vorfeld bereits für die Nationalparks bezahlt. Die Straßen- und Wegekarte des Parks kostete dann noch einmal 40 Rand extra. Aber nun einmal wirklich, ohne Straßenkarte findest du dich in diesem Park nicht zu Recht. Die Karte ist also ein unbedingtes Muss oder du fotografierst am Eingang den Parkplan ab und sparst dir die 40 Rand. Wir haben artig bezahlt, natürlich.
Selbstverständlich wurde auch das Fahrzeugkennzeichen aufgeschrieben und ein Passierschein ausgestellt mit dem du in den Park einfahren kannst. Beim Ausgang musst du diesen Passierschein wieder vorzeigen und darfst dann den Park auch wieder verlassen. Auch hier kam mir der ganze bürokratische Aufwand recht unsinnig vor. Aber bitte, warum nicht. Somit sind wieder ein paar Leute mehr in Brot und Arbeit. Dafür ertrage ich dann die Bürokratie auch gerne.
Im Park haben wir uns dann unseren Weg selber gesucht und sind mehrere Gravelroads abgefahren. Zunächst ließen Tiersichtungen wieder etwas auf sich warten. Der Park selber beherbergt die Big 5, aber die waren gar nicht unser Ziel. Wir wollten Tiere sehen, soviel wie möglich. Und wir sahen Tiere und zwar fast alle. Unsere Jungs haben heute unsere 3 Tage Krüger ohne Probleme aufgeholt.
Zugegeben so ganz nah waren diese Tiere noch nicht. Was waren das eigentlich?
Das Nashorn war schon näher, aber da geht doch noch mehr.
noch ein bißchen näher vielleicht
Upps, vielleicht etwas zu nah
so ist richtig
Hoffentlich werden die jetzt nicht alle auf einmal sauer.
Erkennt ihr den Elefanten im Unterholz? Man gewinnt ein wenig den Eindruck wie schwer es ist im Unterholz Tiere auszumachen
die kleinen Elefanten sind ja so süß
Showtime
Die Giraffen sind wirklich große und elegante Tiere
Die ersten Tiersichtungen betrafen Nashörner. Kein Wunder ist der Hluhluwe Park doch für seine Nashörner weltbekannt. Nebenbei ist er auch noch der älteste Nationalpark in Südafrika.
Irgendwann ging es aber Schlag auf Schlag. Eine Elefantenparade mit vielleicht 30 Tieren lief vor unserem Auto über die Strasse. Wir befanden uns mitten drin. Eine verstörende Erfahrung. Die Tiere sind riesig. Wenn sie vor deinem Auto stehen und dich anschauen, dabei mit den Ohren wackeln, dann schaut man zu, den Rückwärtsgang einzulegen und etwas Abstand zwischen sich und die Tiere zu bekommen.
Etwas später noch einmal eine ähnliche Situation. Zunächst blieben wir an einem Wasserloch stehen, weil einige Giraffen sich dort versammelt hatten. Von etwas weiter vorne liefen noch weitere Giraffen über die Strasse auf dieses Wasserloch zu. Unser Aufmerksamkeit gehörte den Giraffen und dem Wasserloch auf der rechten Strassenseite. Plötzlich trompetete es aus dem Wald hinter uns bzw. auf der anderen Seite. Die ersten Elefanten brachen durch das Unterholz. Jetzt aber nichts wie weg hier. Wir brachten wieder etwas Abstand zwischen uns und die Tiere.
bei diesem Bild waren wir denke ich viel zu nah dran
Mittlerweile waren einige Autos stehen geblieben. Auch ihre Aufmerksamkeit gehörte den Elefanten. Immer auf der Hut genügend Abstand zu wahren. Im Hintergrund liefen die Giraffen aufgeregt von einer Straßenseite zur anderen. Irgendwie hatte niemand mehr ein Auge für sie und das obwohl sie wirklich sehr grazil und wunderschön sind.
Selbst Löwen konnten wir heute noch bewundern. Leider lagen sie wieder einmal müde in der Gegend herum und machten keinerlei Anstalten sich irgendwie zu bewegen. Furcheinflößend finde ich diese Tiere trotzdem, auch wenn sie so friedlich da liegen.
Erst gegen 4 Uhr am Nachmittag verließen wir den Park wieder. Gott sei Dank hatten wir noch unseren Ausfahrtschein aufgehoben, wer weiß ob wir sonst wieder aus dem Park heraus hätten fahren dürfen. Zumindest wäre eine erneute Bezahlung fällig gewesen. Überprüft, ob das Kennzeichen auf dem Passierschein mit unserem übereinstimmt, hat im übrigen niemand. Das aber nur nebenbei. Wie gesagt, Bürokratie gut -wenn sinnvoll. Wenn allerdings diese nur zum Selbstzweck wie hier eingesetzt wird... Aber na gut, man muss sich halt mit gewissen Dingen abfinden.
zum Abschluß noch ein paar Gnu`s
Unser nächstes Übernachtungziel war St. Lucia und das St. Lucia Wetlands Guesthouse. Eine weitere wunderschöne Unterkunft, in der wir sogar zwei Nächte bleiben werden. Davon aber morgen dann mehr. Jetzt ist erst einmal Nachtruhe angesagt. Die Tage sind anstrengend und ich hundemüde. Es ist aber auch schon bereits 22 Uhr als ich diese Zeilen schreibe. Morgen Früh ist die Nacht schon wieder rum. Gute Nacht.
Zum Abschluß des Tages aber noch eine kleine Anekdote. Ich würde behaupten mein Englisch ist nicht ganz so schlecht. Verstehen kann ich meistens viel, leider ist der aktive Wortschatz selbstredend etwas geringer. Zum Überleben reicht es aber meistens. Hier in Südafrika wird auch überall Englisch gesprochen. Also alles gar kein Problem. Könnte man denken, aber weit gefehlt. Ich stehe hier manchmal echt dumm da, muss meistens nochmals nachfragen, weil die Betonung der englischen Aussprache hier so ganz anders ist. Gut, dass meine Tochter mit dabei ist. Sie versteht meistens bereits beim ersten Mal das gesprochene und kann mir dann weiterhelfen. Heute beim Eingang zum Hluhluwe allerdings hat die Rangerin hinter dem Tresen folgendes gesagt: „The map costs 40 Rand“. Klingt beim Schreiben recht einfach. In Wirklichkeit jedoch war die Betonung und die unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Redens der einzelnen Wörter so fremdartig, es wäre kein Wunder gewesen, nichts zu verstehen. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte ich sie sofort verstanden. Ich war wieder versöhnt mit meinem Englisch.
den ein oder anderen näheren Verwandten haben wir auch getroffen
Jetzt aber zum endgültigen Ende des heutigen Tages noch ein Essensbild. Wir waren in St. Lucia in einem Ocean Basket und haben uns mit Meeresfrüchten verwöhnen lassen. Ich befürchtete hier waren wir nicht zum letzten Male beim Essen. Ocean Basket ist eine landesweite Kette und deshalb ist die Chance sehr hoch auf unserem weiteren Weg durch Südafrika noch weitere Lokalitäten dieses Namens zu finden.
Hab ich doch glatt noch unsere Begegnung heute mit einer Schulklasse am Eingang zum Hluhluwe-Nationalpark vergessen. Offensichtlich gehörten Begegnungen mit blonden Menschen nicht zu ihrem Alltag.