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Elefantenparade                         (22.08.2016)

Die Nacht im Dschungel rund um die Bushriver Lodge hatte seine eigenen Geräusche. Geräusche, die man so aus dem europäischen Dorfdschungel nicht gewohnt ist. Besonders ein sehr vorwitziger und vor allem lauter Vogel hatte dann früh am Morgen unserer Tochter zugesetzt und sie nicht mehr einschlafen lassen. Er musste direkt auf unserem Dach gesessen haben. Lesend verbrachte sie das Warten auf unser Erwachen.

Blick von unserer Terasse auf den Olifantriver

Auf unserer Terrasse nahmen wir dann unser eher karges Frühstück zu uns und brachen anschließend auf. Der Krüger Nationalpark wartete auf uns. Unser Gastgeber Wessel und sein Pitbullverschnitt Flippy verabschiedeten uns. Er gab uns mit auf dem Weg bei Schwierigkeiten im Krüger oder auf dem weiteren Weg bis hinunter nach Swasiland ihn zu kontaktieren. Er kannte sich hier aus und würde uns helfen können. Sehr nett von ihm.

 

Helfen konnte er uns jedoch bereits sofort. Wieder einmal ereilte uns das Reifensyndrom. Unser linker hinterer Reifen hatte bereits bei der Fahrzeugübergabe in Johannesburg etwas zu wenig Luft, was wir noch bei der Vermietstation änderten. Es war aber klar, Luft verliert ein Reifen nicht einfach so zum Spaß. Da ist meistens mehr dahinter. So auch dieses Mal. Auf dem Weg zur Bushriver Lodge gestern Nachmittag meldete sich unser Reifendruckmesssystem wieder einmal. Aber auch heute Morgen war der Reifen noch nicht sichtbar mit weniger Luft gefüllt, das Messsystem jedoch ließ sich nicht davon abbringen. Es fehlte Luft und so ließen wir uns von Wessel den Weg zum nächsten Reifenhändler erklären. Der lag in Phalaborwa. Der Ort, in dem sich auch unser Einfahrgate in den Krüger Nationalpark befindet. Wir tankten zuvor hier voll und ließen uns von unserem Dodge Journey überraschen. Für die bisher gefahrenen rund 650 km verbrauchte er nur 41 ltr. Da kann man doch nicht wirklich meckern.

Vom Boden der Reifenwerkstatt hätte man essen können. Zwischen den Arbeitern wusselte eine Putzfrau mit ihrem Wischmob hindurch und hielt die Werkstatt sauber. Wenn ich da an Werkstätten in den USA oder Island denke....

In einem Hi Q ließen wir dann nach dem Riß im Reifen suchen und tatsächlich hatte sich ein ganz winziger an der Flanke des Reifens gebildet und ließ Luft daraus entweichen. Wer weiß, wie lange dieser Riß noch klein geblieben wäre und einen Reifenschaden im Krüger Nationalpark kann nun wirklich keiner gebrauchen. Aussteigen aus dem Auto ist dort nämlich nur in dafür vorgesehenen Plätzen und innerhalb der Restcamps gestattet. Einen Reifen ohne Aussteigen zu wechseln stellten wir uns sehr schwierig vor, weshalb wir die 4 EUR Reparaturkosten gerne bezahlten. Ihr habt richtig gehört. Das Beseitigen des Reifenproblems kostete sage und schreibe 4 EUR und in etwa 30 Minuten extra.

 

Um 9.44 Uhr nach Ausfüllen aller Formalitäten fuhren wir in den Krüger ein. Es konnte los gehen. Wir wollten Tiere sehen.

Eingangsgate zum Krüger Nationalpark in Phalaborwa

Jetzt bin ich natürlich kein Zoologe oder wie die Spezialisten sonst so heißen. Selbstverständlich entdeckt man relativ leicht sogenannte Impalas.

Nach verlassen der Hauptstraße, auf der eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt, fuhren wir die ein oder andere Gravelroad im Hinterland des Krüger ab. Vor allem Straßen, die an Wasserlöchern vorbei kommen, versprechen Tiersichtungen. Und tatsächlich, am ersten Wasserloch trafen wir auch unsere ersten Zebras.

Mit der auf Gravelroads vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h bewegten wir uns durch den Krüger. Der Fahrer dabei den Blick immer nach vorne gerichtet, nicht dass ein Hindernis in Form eines Elefanten oder eines Wasserbüffels plötzlich auf der Straße auftauchen würde und der Beifahrer mit dem Blick nach links. Die Beifahrerin auf den hinteren Plätzen spähte dafür nach rechts in die Büsche. Auf diese Weise konnten immer wieder Tiere gesichtet und auf Fotos gebannt werden.

Der Wasserbüffel nahm ein kühlendes Schlammbad, es hatte immerhin 39 Grad im Schatten.

Warzenschweine von uns Pumbas genannt wuselten durch das Unterholz. Hier Herr Pumba und Frau Pumbine.

noch mehr Zebras

Der Höhepunkt des heutigen Tages aber war die Elefantenparade, die direkt vor unserem Auto statt fand! 5 Minuten vorher und wir wären achtlos vorbei gefahren, denn man hätte nichts bemerkt von der großen Anzahl der Tiere und 5 Minuten später das gleiche. Wir hatten Glück und ingesamt mindestens 2 verschiedene Herden zogen in einem Abstand von vielleicht 30 m vor unserem Auto über die Straße und in die Büsche. Ein Anblick, den wir nie mehr vergessen werden. Ein Erlebnis für die Geschichtsbücher. Eine Geschichte, die unsere Tochter noch ihren Enkeln erzählen wird….

Wir konnten uns von diesem Anblick nicht loseisen. Faszinierend und beängstigend zugleich. Die Elefanten schienen von uns zwar Notiz zu nehmen, sich aber nicht weiter stören zu lassen. Sie blickten ein ums andere Mal zu uns herüber, liefen dann aber ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen weiter.

Gegen 15 Uhr erreichten wir unser Nachtlager, das Olifant Restcamp. Hier hatten wir bereits im November letzten Jahres ein Rondavel für 3 Personen gebucht. Die Temperatur war inzwischen auf 39 Grad gestiegen und wir konnten nach dem vielen Fahren und v.a. schauen und suchen eine Pause gut vertragen. Auf der Terrasse des Camp eigenen Restaurants bekämpften wir erfolgreich unseren Hunger, während wir den Blick über den Olifantriver schweifen ließen und den Flußpferden beim Sonnen- und Wasserbaden zuschauten. Man konnte fast ein wenig neidisch werden.

Auch heute ging die Sonne bereits um 18 Uhr unter. Wohl der einzige Nachteil um diese Jahreszeit unterwegs zu sein. Es ist Winter und am Abend wird es deshalb sehr zeitig dunkel. Auf der anderen Seite haben wir aber auch meistens einen frühen Tagesbeginn, so dass am Abend sowieso nicht mehr viel passieren könnte. Irgendwann ist man ja auch einmal müde. Morgen früh werden wir das Camp wieder sehr früh verlassen. Wenn es um Tiersichtungen geht, fängt sicher der frühe Vogel den Wurm. Deshalb werden wir versuchen morgen bereits beim Öffnen der Gates um 6 Uhr wieder weiterzufahren. Zwar konnten wir heute schon ein paar Tiersichtungen auf der Habenseite verbuchen wie z.B. Elefanten, Wasserbüffel, Giraffen, Zebras, Impalas, Kudus, Flußpferde, Warzenschweine und noch so einiges andere. Aber den ein oder anderen Löwen möchten wir doch noch gerne auf unserer Liste stehen haben. Wäre auf jeden Fall toll.

während die Frauen nach Tieren Ausschau hielten, habe ich versucht einen Plan zu schmieden wie ich den Hamburger essen könnte.

Das beeindruckenste Erlebnis heute war aber die Elefanten-Parade. Einen kleinen Eindruck gibt es hier in Video-Form:

Routenübersicht:
Ich habe den Style der Karte nochmals geändert. So sieht man besser wo wir ungefähr unterwegs waren. Falls sich der ein oder andere dafür interessiert.
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