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22.03.2016 - unerwartete Begegnungen

aber nicht der dritten Art. Wobei heute Morgen nach dem Aufstehen habe ich mich schon ein klein wenig wie ein Alien gefühlt. Meine Beine wollten nicht das was ich wollte. Irgendwie fremdbestimmt die Dinger. Der Weg zum Frühstück des Super8 wurde zum großen Treck gen Westen. Schlussendlich habe ich es aber doch geschafft. Meine Dottir macht trotz Blasen auf den Blasen einen deutlich frischeren Eindruck. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Erstmal ein Kaffee....

Der Start unserer ersten Wanderung heute, blieb im Grunde genommen auch die einzige Wanderung. Wir wollen ja nicht übertreiben. Nachdem wir uns in Blanding´s Clerk Center erstmal wieder mit Utensilien zum Grillen eingedeckt haben, ging´s in Richtung House on Fire. Kurze Wegbeschreibung: Hinter Blanding in Richtung Lake Powell fahren (Nr. der Strasse habe ich grade nicht parat) und dann am Milemarker 102 rechts abbiegen. Seinen Obolus von 2$ pro Person bezahlen, ca. 300 m fahren, parken und loslaufen in Richtung Norden.

Sollte die morgendliche Dusche nicht ausgereicht haben, könnte man hier nochmals nachlegen. Im Creek war heute überraschend viel Wasser und dieses sah recht einladend aus.

Wir wurden während der 3.6 km langen Wanderung (nicht erschrecken ist hin und zurück) von allerlei Getier beobachtet. Manches sahen wir, manch anderen Puma dagegen haben wir nicht gesehen.

Pumas gibt hier wohl auch gar keine oder vielleicht doch. In jedem Falle werden sie im Moment schlafen. Sind Nachttiere im Gegensatz zu uns, wir sind Tagmenschen. Nachts zu nichts zu gebrauchen.

Nochmals Wasser und dann hat man es auch schon geschafft. Vorsicht nicht vorbeilaufen vor lauter Euphorie. Darf ich vorstellen....

 

This house is on fire. Wobei heute leider nicht so sehr. Der Himmel war nicht ganz frei von Wolken und deshalb hat das Feuer nicht so wild gebrannt. Wobei man natürlich auch etwas nachhelfen kann.

Man kann aber auch das nachhelfen lassen und es so fotografieren wie man es heute halt sieht...

 

Ihr hat´s gefallen...

Direkt am Haus hatten wir noch eine sehr schöne Begegnung. Wir trafen dort auf ein älteres Ehepaar und wie es oft so ist, innerhalb von ca.15 Minuten kannten wir vielleicht nicht ihre komplette Lebensgeschichte, soweit würde ich nicht gehen, aber wir kannten einen ziemlich großen Teil davon. Interessanterweise war er, beim Schreiben fällt mir ein, seinen Namen habe ich vergessen, in München zur Schule gegangen und in Aschaffenburg geboren. Er kannte sogar den Slangnamen von Aschaffenburg, Aaaascheeeebeeeersch. Deutsch konnte er dagegen nicht oder wollte vielleicht auch nicht, auf Englisch war die Unterhaltung für ihn sicher einfacher.

 

Sie waren beide Lehrer und wohnten in Boulder, Colorado. Sie zog ihren Mann noch ein wenig damit auf, dass er Brot so liebte, natürlich deutsches Brot. Ich hatte das Gefühl sie teilte diese Leidenschaft ihres Mannes nicht unbedingt. Sie meinte nur, sie hätten einmal ein Brot gekauft, dieses war so groß, man konnte damit auch den Trailer vorm wegrollen hindern.

 

Interessanterweise wurde die Unterhaltung sogar noch ein wenig politisch. Sie meinte nur ihr Land würde in eine völlig falsche Richtung laufen, da helfe nur auswandern. Vielleicht ja nach Deutschland. Naja, viele in Deutschland denken wohl aufgrund der neuesten Wahlergebnisse eher daran in die andere Richtung zu ziehen. Wir waren uns einig, es gibt halt überall Vor- und Nachteile. Das Leben ist nun mal nicht schwarz oder weiß.

 

Wir verabschiedeten uns voneinander, ich lud sie noch ein einmal bei uns in Deutschland vorbeizuschauen, falls sie die Reise einmal angehen sollten. War wirklich eine nette Begegnung. Wir verließen das Haus wieder und fuhren weiter in Richtung Lake Powell. Vorher machten wir noch einen kleine Abstecher zum Natural Bridges N.M. Ich bin jetzt mal so ehrlich und verkünde, kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Hier gibt es in der Gegend so viele Highlights, dieses National Monument gehört nicht unbedingt dazu.

Und ich könnte nicht einmal genau sagen warum. Die Arches die hier Bridges heißen, wegen dem Wasser darunter, sind durchaus beeindruckend. Auch der ein oder andere Trail über Treppen und Leitern ist es wert begangen zu werden. Aber alles in allem....ihr kennt jetzt meine Meinung.

 

Dagegen wollte ich unbedingt zum Lake Powell. Mich interessierte einfach die Wasserhöhe und deren Entwicklung. Also sind wir die ca. 40 Meilen einfach nach Norden gefahren. Das Ergebnis, die Wasserhöhe ist erschreckend gering. Als ich vor ca. 10 Jahren das letzte Mal hier war, sah es komplett anders aus. Der See reichte bis fast zur Brücke über den Colorado und auch Boote konnten man damals noch in Hite zu Wasser lassen.

Mit Booten brauchst du es hier nicht mehr zu versuchen, zumindest nicht in Hite. Möglichkeiten hier an den Colorado zu kommen gibt es trotzdem noch.

Wie schon gestern war es jetzt wieder mal soweit. Wir hatten Hunger und wollten erneut grillen. Ihr werdet es erraten, wir hatten wieder Schwierigkeiten unseren Plan zu verwirklichen. Heute war der Wind schuld. Er wurde immer heftiger. Bei einem solchen Wind war es unmöglich eine windstille Stelle zu finden und so fanden wir uns damit ab. Kein Grillen zum 2.

 

Das es bei einem solchen Wind auch mit Grillen am Muley Point eher nichts werden würde, war schon vorher klar.

Aber die Aussicht ist atemberaubend. Dort in der Ferne wird es übrigens morgen passieren. Ich löse das Geburtstagsgeschenk an meine Tochter ein. Wahrscheinlich werde ich heute Nacht kein Auge zu tun deswegen.

Bevor wir den Moki Dugway hinunter fuhren gab es noch eine Premiere zu feiern. Eine Premiere die alle meine Kids mit 16 Jahren erfahren durften und es keine Grund gab es meiner Tochter vorzuenthalten. Aber Pssst, nicht weitersagen. Meine Tochter durfte ans Steuer unseres Wagens sitzen und die paar Meilen vom Muley Point bis zur Strasse fahren. Was sollte dabei schon passieren. Sie machte ihre Sache gut. Zuhause hatte sie schon mal auf privatem Gelände eine Fahrstunde bekommen und ab jetzt war klar, auch sie würde Auto fahren lieben. Es wird wieder ein schwieriges Jahr geben, wenn wir betreutes fahren praktizieren dürfen. Aber wir haben dies schon 2x mitgemacht und schließlich sind alle guten Dinge 3.

 

Gegen halb 5 erreichten wir dann das Monument Valley. Seht ihr auch Forrest Gump umdrehen und seinen Jüngern verkünden: „Ich geh jetzt nach Hause“. Warum er dann aber in westliche Richtung lief, er aber im Osten zu Hause war blieb sein Geheimnis und natürlich das Geheimnis des Directors.

Wir checkten im THE VIEW ein, nahmen unser Zimmer in Beschlag, freuten uns über die tolle Aussicht und grillten unsere Patties in der Microwelle zusammen mit dem Bacon. Ging auch und schmeckte sogar außerordentlich gut.

Das Thema Sonnenuntergang war dann heute praktisch keines. Dunkle Wolken zogen auf über dem Land wo die Schoschon, ääh Navajos schön wohnen.

Noch einmal kurz kam es zu einem Intermezzo der Sonne.

 

War aber so schnell vorbei wie es kam. Wir gingen relativ früh schlafen. Auf den morgigen Tag freute und fürchtete ich mich jetzt seit dem 20.11.2015. An diesem Tag habe ich meiner Tochter diese Reise und den Tag morgen im speziellen geschenkt. Ob ich heute Nacht wohl schlafen werde?

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