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30.03.2016 - Alternative Routen

Auf direktem Weg hätten wir heute ca. 2.5 Stunden bis Alamosa gebraucht. Aber wer will schon den direkten Weg gehen? Wir haben ja Urlaub und machen was wir wollen. Auch wenn es etwas Umweg bedeutet.

 

Zunächst war aber noch Santa Fe dran. Gestern Abend haben wir ja wegen dem Sturm abgebrochen. Dieser brachte wieder kalte Luft in die Gegend oder besser gesagt es war über Nacht saukalt geworden. Ade an unsere kurzen Hosen, die können wir im Koffer wieder nach unten packen.

 

Jetzt aber erst einmal Santa Fe. Die Hauptstadt des Bundesstaates New Mexico. Eine Stadt die als einzigartig gelten darf. Aber seht selber.

Einer der Höhepunkte in Santa Fe ist die Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi. Eine wunderschöne Kirche und nicht nur von außen. Auch Innen ist die Kirche einzigartig.

Die Kathedrale kommt völlig ohne Prunk im Inneren aus und wirkt trotzdem sehr prachtvoll. Der Altar ist komplett aus Holz, wie auch alles restliche. Eine wirklich wunderschöne Kirche. Vielleicht ist der Kirchenladen direkt am Eingang etwas störend, aber meine Güte man versucht halt mit allem Geld zu machen. So etwas wie staatlich eingezogene Kirchensteuer gibts hier halt nicht. Wäre spannend einmal zu erfahren wie die Katholiken hier darauf reagieren würden. 

 

Eigentlich wäre geplant gewesen nach dem Verlassen von Santa Fe auf direktem Weg über die High Road nach Taos zu fahren. Leider ist das Taos Pueblo im Moment geschlossen. Was uns natürlich nicht davon abgehalten hat eben über diese High Road nach Taos zu fahren. Just for the way.

Mit jeder Meile ging es höher hinauf und wurde es kälter, bis wir schließlich die Schneegrenze erreicht hatten. Dass Taos Pueblo geschlossen hatte, habe ich leider erst heute Morgen erfahren. Blöd gelaufen. Dafür hatten wir eine Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft.

 

Manchmal zerstört die Hinterlassenschaft menschlicher Siedlungen den guten Eindruck. Aber wahrscheinlich bin ich doch zu sehr deutsch geprägt. Muss um jedes Haus ein Schrottplatz sein, müssen Fahrzeuge einfach dort stehen bleiben wo sie kaputt gegangen sind und müssen nicht mehr bewohnte Häuser einfach zerfallen und in der Nachbarschaft neu gebaut werden. Aber OK, wenn man das beiseite lässt, die Gegend ist einfach wunderschön.

 

Von Taos aus fuhren wir dann über Eagles Nest und Red River in Richtung Alamosa. Kurz vor Questa kann man diesen Berg sehen.

Sieht so aus, als wenn die Bewohner gesagt hätten: "Der Berg muss weg, freie Sicht zum Meer". Aber hier ist kein Meer weit und breit. Muss also etwas anderes hier gesucht worden sein. Kurze Recherche im WWW und herausgefunden, die Geschichte dahinter ist gar nicht mal so lustig.

 

Es handelt sich um eine Molybdän-Mine. Die Mine hat hier in Questa 300 Arbeitsplätze geschaffen und diese dann im Jahr 2014 abgebaut, indem die Mine geschlossen wurde. Die Preise für Molybdän fielen dramatisch und die Kosten der Gewinnung stiegen. Das veranlasste die Betreibergesellschaft Chevron die Konsequenzen zu ziehen. Welche Auswirkungen dies auf die Stadt und die Region Taos hat, ist noch nicht abzusehen. Werden aber wohl keine positiven sein. Insofern vergesst was ich über die Häuser und deren Ordnung rund ums Haus geschrieben habe. Die Leute hier haben schließlich andere Sorgen.

 

Bereits wieder in Colorado sahen wir schon von weitem dieses Gebäude. Zuerst dachten wir an ein großes Haus, Villa oder ähnliches. Erst als wir näher kamen, sahen wir es handelte sich um eine Kirche. Als wir in das Dorf San Luis reinfuhren, hielten wir kurzerhand an und liefen den unglaublich gut gemachten Kreuzweg (Stations of the cross).

Wenn ihr euch den kompletten Kreuzweg ansehen wollt, hier der Link dazu: LINK

 

Auf der Internetseite von the Stations of the cross sind alle Stationen bildlich festgehalten. Es lohnt sich reinzuklicken. Man läuft weniger als eine Meile den Berg an den Stationen vorbei hoch. Unerwartet gut und eindrucksvoll. Uns hat es gefallen. Wir sind sogar nachdem wir wieder am Auto waren noch in den Visitor Center hinein und haben eine Donation hinterlassen, so beeindruckt waren wir. Die beiden älteren Damen im Visitor Center waren sichtlich froh jemanden zu sehen und schlußendlich durften wir auch ihren Restroom benutzen, was by the way wirklich wichtig war.

 

 

Die kleine Stadt San Luis ist nebenbei die älteste in Colorado. Gegründet wurde sie 1851. Bei der letzten Volkszählung 2010 wohnten hier 629 Menschen.

 

Die kurze Wanderung zur Kapelle und der Besuch im Visitor Center haben uns gut getan. Hat unsere Köpfe wieder etwas klarer gemacht. Wir waren vom Auto fahren schon etwas balabala...ihr wisst was ich meine. So haben wir die letzten Meilen bis Alamosa zurückgelegt. Heute war Dinner in einem Chili´s angesagt. Morgen bricht dann schon der letzte volle Tag in den USA an. Spring break nähert sich dem Ende. Aber lassen wir das. Morgen stehen noch der ein oder andere Höhepunkt an und wir freuen uns darauf. Wir sind ja schließlich keine Glas ist halbleer-Typen.

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