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19.03.2016 - Island wir kommen oder der Mann der versuchte witzig zu sein

Es ist soweit. Die FAD2016-Tour kann starten. Die Koffer sind gepackt, unsere Utesilien auf 2 Koffer und 2 Rucksäcken verteilt.

Oft war ich in den vergangenen Jahren vor der Entscheidung gestanden Icelandair Ja oder Nein? Ich hatte mich immer dagegen entschieden. Ein Nonstopflug war mir einfach das bißchen mehr an Geld wert.

 

Dieses Mal jedoch hatte mich die Lufthansa geärgert. Natürlich darf jeder streiken wann er will und von mir aus können sie das auch dieses Jahr bis zum Abwinken fortführen, aber eben ohne uns und ohne mich. Ich habe keine Lust irgendwann einmal am Flughafen zu stehen, nur um dann hören zu müssen der Flieger startet nicht weil gerade wieder einmal gestreikt wird.

 

Letztendlich war allerdings wieder einmal der Preis für den Zuschlag an Icelandair aussschlaggebend. Ehrlicherweise hätte ich wahrscheinlich wieder Lufthansa gebucht, aber dieses Mal hatten sie wirklich für den Flug Frankfurt - Denver jedes Maß verloren. Das fehlende Essen bei den Isländern war nun wirklich kein Grund nicht zu buchen und so ging es heute eben über Island nach Denver. Dass die isländische Fluglinie gleich 2x 23 kg an Gepäck mitnimmt, wurde dabei von meiner Tochter gerne hingenommen.

 

Da kann ja der ein oder andere Shoppingtag kommen.....

Kurzes Fazit des Fluges mit Icelandair:

Etappe Nr.1 war mit 3,5 Stunden zum Eingewöhnen geradezu ideal. Kaum war man in der Luft, hatte den ersten Film gesehen, ging es schon wieder nach unten und man konnte sich die Füße am Flughafen etwas vertreten.

 

50 min. später saßen wir dann wieder im gleichen Flieger namens Krafla und es ging weiter nach Denver. Ein wenig komisch war es, schließlich rechnet man ja nicht damit wieder im selben Flieger zu sitzen, aber eigentlich spielt es ja auch keine Rolle. Den Flug zwischen Island und Denver haben wir dann auch fast komplett verschlafen, zumindest meine Tochter. Ich konnte mich noch aufraffen Sylvester Stallone in seiner Paraderolle als Rocky Balboa zu bewundern. Creed ist ein wirklich unerwartet guter Film. Hätte echt nicht damit gerechnet, dass der alte Kämpfer Rocky alias Stallone es nochmals packt. Hut ab!

 

Als der Film zu Ende war, setzte ich mir meine Pulloverkapuze auf und schlummerte hinüber ins Traumland. Tja und dort blieb ich dann für mehrere Stunden, immer nur kurz unterbrochen von Wachphasen. 1,5 Stunden vor der Landung blieb die Wachphase dann bei mir und wir warteten auf die Landung. Warum muss ein Flug immer genau 1 Stunde zu lang sein. Diese letzten Minuten ziehen sich dann echt wie Kaugummi.

Jede Einreise in die Staaten bringt wieder etwas Neues. In Denver gibt es jetzt für jeden, egal ob Amerikaner oder Ausländer, einen Einreisekiosk. Dort muss man seinen Pass selber scannen, die Fingerabdrücke und das Passfoto selbstständig machen. Wenn man alles richtig gemacht hat, druckt der Automat einen Zettel aus mit dem man dann wie bisher auch beim Officer vorsprechen muss. Welche Vorteile dieses System hat ist mir verborgen geblieben, aber es gibt sie da bin ich sicher und wahrscheinlich will ich von diesen Vorteilen auch gar nichts wissen, da bin ich mir ebenso sicher.

 

Der Officer an der Immigration hatte nicht viele Fragen für uns parat, er sah wohl die Schlange hinter uns und war deswegen kurz angebunden. Nur hat er gleich zweimal gefragt wieviel Geld wir dabei haben. Beinahe hätte ich ihm gesagt, dass er das doch gerade gefragt hätte, lies es aber und antwortet brav ein zweites Mal auf die gleiche Frage. Wenn es ihn glücklich macht.

 

Die Epsiode des Tages spielte sich dann bei Alamo ab. Wir waren trotz des sehr guten Schlafes im Flieger wie immer, nach einem Transatlantikflug, etwas angenockt. In diesem Zustand noch ein Auto zu holen ist eigentlich nicht sehr ratsam. Bisher habe ich das aber immer auf die Versicherungen bezogen, die einem anzudrehen versucht werden. Dieses Mal versuchte jedoch unser Alama-Fritze namens Steven ganz besonders witzig zu sein.

 

Er begann eine Konversation der ich weder folgen wollte noch konnte. Er fragte allerlei Dinge, wo wir hinfahren wollen, was wir dort zu machen gedenken und so weiter und so fort. Meine Antworten waren ihm dann wohl auch zu einsilbig. Es ging ihn ja auch einen feuchten Kericht an. Er fing an uns zu beschimpfen und stellte dies dann auch noch als witzig dar. "I´m just kidding" sagte er fast nach jedem zweiten Satz. Er stellte so Thesen auf wie, ihr Deutsche seit doch das witzigste Volk auf Erden, merkt man an euch zwei. "Oh, I´m just kidding".

Auf meinen Einwand, wir hätten einen 11 Stunden Flug hinter uns und wären doch recht müde, rieb er nur seinen Zeigefinger und seinen Daumen aneinander um dann den Spruch loszuwerden, dies wäre eine Minigeige die für mich spielen würde.

 

Nur mit Mühe konnte ich mich zurückhalten. Im Nachhinein hätte ich ihm doch eine scheuern sollen. Aber danach ist man immer gescheiter. Ich wollte nur mein Auto und dann ins Hotel fahren. Aber gerne gebe ich den Namen des "freundlichen" Alamomitarbeiters weiter. Sollte ich Steven irgendwann einmal wiedersehen, was sehr unwahrscheinlich ist, werde ich ihm dann doch seine witzige Fresse polieren.

 

Die Episode blieb allerdings nicht lange an uns haften. Steven war wohl etwas zu kurz gekommen, als der liebe Gott Intelligenz verteilte. Wir fielen in der Tower Road noch in ein Village Inn ein, holten uns dann unser Zimmer im Best Western ab und schliefen um kurz vor 10 Uhr den Schlaf der Gerechten.

 

 

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