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Spencer Trail

Eigentlich wollten wir heute nur von Page zum Grand Canyon fahren. Dort soll morgen der ultimative Test folgen. Bin ich, auch mit fast 50, noch fit genug den Plateau Point zu erreichen und anschließend nicht vom Hubschrauber ausgeflogen zu werden. Vor 10 Jahren machte ich schon den gleichen Test. Damals ging er gut.

Zur Vorbereitung habe ich etwas ganz spezielles herausgesucht. In Lees Ferry gibt es einen Wanderweg, der die glatte Wand hinauf zu gehen scheint. Auf ca. 3.5 km geht es an die 460 Höhenmeter nach oben und zwar hier....

Der Wanderweg ist auf dem Bild nicht zu erkennen und auch meine Recherchen was die Schwierigkeit angeht, waren leider sehr unbefriedigend. Auf deutschen Seiten und Reiseberichte wurde von Ausgesetztheit des Weges berichtet, was mich immer etwas unsicher macht. Dagegen blieben die Kommentare auf amerikanischen Seiten harmlos. Auf youtube habe ich auch ein paar Filme gefunden, die mich allerdings nicht weiterbrachten. Außer dem Wunsch, ich muss da rauf.

Wir parkten also unseren Tahoe und liefen los. Noch lag die Wand im Schatten und der Aufstieg wurde dadurch um einiges leichter. Aber bereits beim Anlaufen der Wand konnten wir spektakuläre Bilder schießen...

Das Wetter war wie gemalt heute. Dann allerdings ging es steil bergauf und mir mussten uns auf den Weg konzentrieren. Anschließend ein paar Impressionen aus der Wand...

Diese Stelle z.B. ist nach meiner Ansicht die einzige die wirklich etwas Aufmerksamkeit verdient, wenn man Höhen nicht so mag. Aber niemals ist der Aufstieg wirklich gefährlich. Selbst ein Abrutschen vom Weg führt an keiner Stelle zu einem sofortigen Absturz. Immer ist noch ein Absatz vorhanden. Auch wenn das folgende Bild aus meiner Sicht spektakulär aussieht, eine Gefahr bestand auch hier nicht...

Blick zurück auf Lees Ferry, tief unter uns. Die Aussichten, oben angekommen, waren dann auch wirklich sensationell...

Das ist der Blick auf Page und den Horseshoe Bend. Sogar die Menschen am Horseshoe Bend konnte man mit meinem Teleobjektiv heranzoomen.

Irgendwann mussten wir aber wieder absteigen und uns von den Ausblicken loseisen. Auf dem Rückweg trafen wir dann noch den ein oder anderen Wanderer. Wie z.B. einen älteren Herren aus Denver. Er war mit seiner Frau unterwegs und hatte das Schild vom Spencer Trail unten gelesen. Ohne Wasser ging er einfach los. Seine Frau blieb lieber unten und wartete auf ihn. Er war ziemlich überrascht über die Höhe und die Dauer der Wanderung. Andere Wanderer die ihn vor uns trafen, hatten ihm in der Zwischenzeit schon Wasser mitgegeben. Er schien sich aber keine große Sorgen zu machen, trotz mittlerweile stehender Hitze in der Wand. Als das Gespräch auf unsere Herkunft kam, meinte er noch Fr. Merkel treffe ja mit dem 45. Präsidenten zusammen und er hoffe sie würde ihm mal richtig die Leviten lesen. Wenn dies jemand könnte dann sie. Er entschuldigte sich fast für den 45. und meinte, dies wäre nicht die USA wie er sie kennen würde und er hoffe der Spuk hätte bald ein Ende.

Etwas tiefer dann trafen wir auf eine Navajo. Mitarbeiter der Navajo Nation aus der Nähe von Gallup machten einen Betriebsausflug. Von 8 schafften es allerdings nur 3 bis ganz hinauf. Sie hatte ihren Wasservorrat an den Mann aus Denver abgegeben. Sie dachte auf dem Weg nach unten bräuchte sie nicht soviel. Ein Trugschluß, der Abstieg zumal in der Sonne, war richtig anstrengend und ohne Wasser drohte ein Hitzeschlag. Wir hatten allerdings genügend Wasser dabei und konnten ihr ohne Gefahr etwas davon abgeben. Auch unsere Schweizer Schokolade schien ihr zu schmecken.

Wenn man dann von oben mit Durst diese Bilder sieht....

Wir kühlten uns nach der Wanderung noch etwas im Colorado ab, der nebenbei gesagt bitterkalt war und fuhren dann in Richtung Grand Canyon weiter. Das ein oder andere Bild vom Canyon musste natürlich noch geschossen werden.

Davon dann aber morgen mehr.

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