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Kissing Dragons

oder auch Horizont Arch genannt. Er war heute unser Ziel und, um es vorneweg zu nehmen, dieser Hike war einer der schönsten den ich jemals in den USA machen durfte. Er hatte alles, was einen guten Hike ausmacht inklusive vollkommene Einsamkeit. Es ist uns doch tatsächlich hier draußen, nur ca. 4-5 Luftlinienmeilen von Escalante entfernt keine Menschenseele begegnet. Wir waren alleine, d.h. so alleine waren wir auch wieder nicht. Meine Frau, die alte Trapperin, erkannte sofort diverse Pumaspuren im Bachbett.  Aber ihr wißt ja Pumas sind nachtaktive Tiere und deswegen am Tage nur selten bis gar nicht zu sehen. Ob mich diese Tatsache jedoch wirklich beruhigte wollte ich auch nicht näher vertiefen. Ich tat so als ob ich ganz cool wäre und am Ende ließ uns ja auch Mr. Puma wieder aus seinem Revier heraus ohne uns zu kontaktieren. Ging also meine Cool-Taktik auf und ich konnte gegenüber meiner Frau ein bißchen den Helden spielen. Mit der Veröffentlichung dieser Zeilen ist das jedoch wieder hinfällig, obwohl sie hat wohl selbst gemerkt dass meine Coolness nur gespielt war.

Es war bitterkalt im Canyon an der Smokey Mountain Road als wir zur Wanderung aufbrachen. Das Wasser im Creek war noch gefroren und wir mit kurzen Hosen unterwegs. Was waren wir froh als sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg über die Berge bahnten.

Das wärmte die kalten Knochen wieder auf.

hier nach ca. 3.5 km verließen wir den Creek, indem wir bis hierher gelaufen waren und bestiegen den Berg auf weglosem Gelände. Jetzt fing das Abenteuer ja erst an.

auf einem Bergrücken laufend ging es dann zur nächsten Herausforderung, das Besteigen dieses Steinhaufens.

war aber nichts was meine Allgäuerin aus der Ruhe bringen würde und auch für Nicht-Bergsteiger durchaus zu meistern.

kurzes Durchpusten nach der Kraxelei und ein Blick zurück. In die andere Richtung waren die Aussichten auch nicht weniger interessant.

im Hintergrund kann man das Kaiparowits Plateau mit dem Powell Point ganz links erkennen. Ein Ziel das noch erreicht werden will von mir, allerdings läßt dies die Schneelage im Moment kaum zu.

dann endlich nach 6 km ein erster Blick auf unser Ziel. Darf ich vorstellen die Kissing Dragons.

und von der gegenüberliegenden Seite aufgenommen

fast wie der Delicate Arch steht dieser hier ziemlich ausgesetzt in der Gegend herum. Welch ein Anblick, wir waren hin und weg. Naja, ich zwischenzeitlich etwas mehr weg.

Nach ziemlich genau 12 km waren wir wieder an unserem Auto angekommen. Zwischenzeitlich waren die Temperaturen auch bei 23 Grad angekommen und wir froh eisgekühlte Getränke zu uns nehmen zu können.

und das ist die bittere Wahrheit, so sehen Socken und Schuhe nach einer Wanderung nun mal aus.

Das letzte Bild der Wanderung geht an die Geologen unter euch. HIer kann man sehen wie sich der Sandstein von seiner obersten Schicht trennt. Dabei legt er die Moki Marbles frei. 

Wikipedia sagt dazu folgendes:

Oft werden Moqui-Marbles auch als „aus der Erde geborene Steine“ bezeichnet. Die Ursache dieser Umschreibung ist im Freiwitterungsprozess der Steine aus den umgebenden Sandsteinschichten zu finden. Durch Erosion werden die Eisenkonkretionen nach und nach freigelegt. Sie werden dabei aber keineswegs „geboren“ oder in großen Tiefen der Erdkruste neu gebildet um sich dann aktiv nach oben „durchzubohren“, wie teilweise in der esoterischen Literatur zu lesen ist. Es handelt sich um Verwitterungsfreilegung von härteren Gesteinsbestandteilen, wie sie bei vielen Gesteinsarten vorkommt.

Na wieder was gelernt heute.

Zum Schluß des heutigen Tages noch ein kleines Bilderrätsel. Was ist auf dem folgenden Bild eindeutig falsch? Wer schon mal in den USA war, wird etwas vermissen.

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